Burger King: Übernahme von Tim Hortons für 11,4 Mrd. Dollar

Foto: <a href="/wiki/User:Taxiarchos228" title="User:Taxiarchos228">Wladyslaw</a> [<a href="http://artlibre.org/licence/lal/en">FAL</a>, <a href="http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html">GFDL</a> or <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/">CC-BY-SA-3.0</a>], <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AQC_-_Tim_Hortons.jpg">via Wikimedia Commons</a>
Foto: Wladyslaw [FAL, GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Burger King steht kurz vor einer Fusion mit dem kanadischen Donut-Riesen Tim Hortons. Der Fastfood-Gigant könnte so von niedrigen Steuersätzen profitieren.

Es ist keine Seltenheit, dass sich internationale Unternehmen von niedrigen Steuersätzen locken lassen. Aber das ist ein Deal, der so nicht zu erahnen war: Die US-amerikanische Schnellrestaurantkette Burger King steht kurz vor einer Fusion mit dem kanadischen Unternehmen Tim Hortons. Das Unternehmen, welches nach dem Gründer und ehemaligen Eishockey-Profi Tim Horton benannt ist, bietet Donuts, Kaffee, Sandwiches und andere Frühstücksspeisen an. Als der Gründer 1974 bei einem Verkehrsunfall starb, hatte die Kette 40 Filialen. Heute verfügt das Unternehmen über ungefähr 4.500 Filialen. Circa 15 Prozent aller Kanadier besuchen Tim Hortons täglich. Doch nicht nur die niedrigen Steuersätze in Kanada locken Burger King. Auch haben die Kanadier etwas, was die Amerikaner unbedingt brauchen.

Die Steuerflucht ins Ausland liegt in den USA voll im Trend

Burger King besitzt inzwischen mehr als 13.000 Filialen in circa 100 Ländern. Mehr als elf Millionen Gäste zählt Burger King pro Tag, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite schreibt. Durch den Deal hat Burger King zwei Vorteile: Zum einen wäre da der Steuervorteil in Kanada. Kanada hat die Körperschaftssteuer 2012 auf 15 Prozent gesenkt. In den USA liegt sie hingegen bei 35 Prozent. Die Gesamtsteuerlast für Unternehmen liegt in den USA bei fast 40 Prozent, in Kanada nur bei rund 26 Prozent. In letzter Zeit begehen viele amerikanische Unternehmen die sogenannte "Steuerflucht" ins Ausland. Vor allem Pharma- und Gesundheitsunternehmen haben bisher ihren Sitz in Nachbarländer verlegt. Der zweite Vorteil: Tim Hortons verkauft vor allem Kaffee, ein Geschäft mit hohen Margen, an dem auch Burger King teilhaben möchte. Schließlich ist Konkurrent McDonald's mit seinem McCafé auf Jahre enteilt. Bereits 1993 eröffnete McDonalds in Australien sein erstes McCafé, das erste offizielle McCafé Deutschlands eröffnete 2003 in Köln.

Neues Unternehmen mit circa 23 Milliarden Dollar Jahresumsatz

Der Marktwert des neu entstehenden Unternehmens, welches seinen Sitz in Kanada haben soll, beläuft sich auf 18 Milliarden Dollar. So liegt der Marktwert von Burger King bei etwa 9,6 Milliarden, der von Tim Hortons bei circa 8,4 Milliarden US-Dollar. Als Kaufpreis werden 11,4 Milliarden US-Dollar genannt. Gemeinsam würden die beiden Fusionspartner mit über 18.000 Standorten in 100 Ländern bei einem Jahresumsatz von über 23 Milliarden Dollar liegen. Damit schließt Burger King zu den weltweit größten Quickservice-Unternehmen McDonald's, Subway und Yum! Brands auf. Zu letzterem gehören unter anderem die Ketten Kentucky Fried Chicken und Pizza Hut.

Zwar sollen beide Unternehmen weiterhin unabhängig voneinander geführt werden, doch wolle man Synergien nutzen. Burger King-Eigner 3G Capital, der das Unternehmen 2010 für 3,3 Milliarden Dollar gekauft hat, wird rund 51 Prozent an dem neu entstehenden Unternehmen halten. An der Spitze des neuen Unternehmens steht Alex Behring, Executive Chairman bei Burger King und Managing Partner bei 3G. Tim Hortons-Chef Marc Caira wird zum Vice-Chairman und Director für Strategie und internationale Entwicklung. Burger King CEO Daniel Schwartz übernimmt den Posten des CEO.

Mit dem Bekanntwerden des Deals gingen viele US-Bürger auf die Barrikaden: Jetzt auch noch das alteingesessene amerikanische Unternehmen Burger King, welches das Land "verlässt", so der Tenor. Der Trend stößt auf viel Unmut. Präsident Barack Obama kündigte erst Anfang August an, gegen solche Strategien vorzugehen, um einen "Herdentrieb" abzuwenden.

29. August 2014