Restaurant erteilt vielfräßigen Stammgästen Hausverbot

«All you can eat» ist anscheinend doch nicht «All you can eat». Ein Restaurant im englischen Brighton warf nun zwei Personen raus, da diese zu viel aßen. Foto: © Goran Bogicevic - Fotolia.com

«All you can eat» bezeichnet ein Angebot, in dem der Gast für einen bestimmten Preis beliebig viele Speisen zu sich nehmen kann. So glaubte der Volksmund. Ein Restaurant im englischen Brighton bewies nun das Gegenteil und warf zwei Stammgäste raus. Die mit einem lebenslangen Hausverbot belegten Personen aßen zu viel.

Das Kuriose daran: Andy Miles und George Dalmon waren seit zwei Jahren Stammgäste im Restaurant GoBi in Brighton. Ein «Eat all you like!»-Angebot sticht auf der Speisekarte des Restaurants hervor, welches Speisen aus Thailand, China, Indien, Afrika und Europa bietet. Versehen mit einem Sternchen, der auf den Untertitel «Subject to fair and reasonable usage» (Vorbehaltlich fairer und angemessener Nutzung) verweist. So nimmt sich das Restaurant also das Recht, Personen die den Verzehr gemäß eigener Einschätzung übertreiben, vom Angebot auszuschließen.

Gute Laune sucht der Gast in «All you can eat»-Restaurants oftmals vergeben. Auch hier geht es dem Restaurant um Umsätze.

Im Falle von Andy Miles und George Dalmon ist der Ausschluss ein lebenslanges Hausverbot im Restaurant. Dabei wollten die beiden für umgerechnete 15 Euro einfach nur essen, essen, essen. So wie das Angebot des Restaurants es verspricht. Doch die Situation geriet außer Kontrolle, als sie sich zum fünften Mal den Teller auffüllten. Der ehemalige Rugby-Spieler George Dalmon ging zunächst nur von einem Scherz aus, als der Chef des Restaurants auf die Beiden zuging. «Er sagte, wir seien wie Schweine und erhielten ein Verbot auf Lebenszeit», so Dalmon.

Der Chef, der namentlich nicht genannt werden möchte, ist sich sicher, dass die beiden Gäste sein Geschäft kaputt machen wollen. «Sie sind immer in großer Eile, allen anderem beim Essen zuvorzukommen, sie verderben alles», so der Chef. Dalmon hingegen versteht den Ärger nicht. Schließlich solle das Restaurant halten, was es bewirbt.

Speisen aus Vietnam, Thailand, China, Indien, der Karibik, Afrika und Europa. Fleisch, Meeresfrüchte, Gemüse, exotische Soßen. Ein Grillmeister, der alles frisch zubereitet. Den Teller selbst zusammenstellen, essen, so viel man möchte. Das Ganze für umgerechnet 15 Euro, Getränke exklusive, außer Wasser.

Doch die beiden Freunde essen nicht nur viel, sondern trinken zugleich wenig: Alles außer Wasser kostet extra, die Männer blieben beim Wasser. An Trinkgeld war ebenfalls nie zu denken. Doch Dalmon kritisiert das Restaurant: «Sie haben nur kleine Schalen, da passt nicht genug rein, also holten wir immer neu nach.» Doch der Chef bleibt standhaft: «Wir sind kein Wohltätigkeitsverein, wir sind ein Unternehmen.»

04. Oktober 2012