Besuch: 16.07.11, Abendessen, 2 Personen
Grund: Verweis auf den gleichen Betreiber wie des Restaurants Kanzlei, in dem wir bei diesem Dresdenbesuch leider keinen Tisch mehr bekamen.
1) Positives:
- 1 Fl 2009er Riesling des Weinguts Zimmerling ... Sensationell!!! Und vernünftig kalkuliert.
- Blick auf die Elbe
2) Kritikpunkte:
- Trotz Reservierung wurde uns ein Tisch im Biergartenbereich zugewiesen. Der Unterschied zum Restaurantbereich drückt sich optisch durch die Gartenbestuhlung und Bierzeltgarnituren, fehlende Tischdecken, Papierservietten und das Besteck aus, das in einem Biertonkrug auf dem Tisch steht.
- Bei keinem der 3 Gänge - mehr wollten wir uns nicht antun, was nicht am Sättigungsgefühl lag - kamen beide Gerichte zeitgleich. Dazwischen lagen 5 - 15 Minuten.
- Vorweg: Das schnalzen mit der Zunge ob der Küchenleistung des kulinarischen Kleinods blieb leider aus.
Gang 1:
a) Gerahmtes Süppchen vom Hühnchen ... gute Hausmannskost
b) Gebratene Aubergine mit eingelegtem Ziegenkäse, Honig und Rosmarin überbacken ... "Okay", aber leider nicht "Mhhhh!"
Nachfrage des Kellners, ob alles okay sei. Freundlich wurde geantwortet, dass das Biergartenbesteck - anderes als das des Restaurants - unschön sei und die jeweiligen Gerichte bitte zur gleichen Zeit serviert werden sollten. ... Reaktion: Lächeln, aber kein Wort. Und in der Folge leider auch keine Veränderung. - Auch das deckt sich leider nicht mit den Vorschusslorbeeren, die im Netz ob der Freundlichkeit und Serviceorientierung verteilt wurden.
Vielleicht hätte ich vorab fragen sollen, ob meine Antwort tatsächlich interessiert oder nur die übliche Floskel ist?
Gang 2:
a) Unser Sauerbraten mit Apfelrotkohl und sächsischen Wickelklößen ... Rotkohl aus dem Glas ohne Äpfel, Kloß unappetitlich eingehüllt in Semmelbrösel, Fleisch und Sauce okay
b) Zanderfilet auf der Haut gebraten auf jungem Blattspinat mit Cherrytomaten und Limetten Risotto ... Risotto bissig, aber frei von Geschmack, liebloser Blattspinat mit verloren wirkenden Cherrytomaten, trockenes mit zu viel Butter gepimptes Zanderfilet - leider nicht nur auf der Haut gebraten
Gang 3:
a) Nach einer Nachfrage kam auch dieses: Quarkkeulchen mit Schattenmorellen und Schokoladensoße ... auf einer Seite im Netz fand ich im Vorfeld die Aussage, dass das die einzig wahren sächsischen Quarkkeulchen seien - Ich HOFFE das nicht! TK-Ware rein in die Friteuse, Schattenmorellen angedickt und den Rest des Tellers mit geschmacksarmer Sprühsahne gefüllt und raus zum Gast ... ach, Schokoladensauce vergessen, aber egal.
b) Dessert gespart, stattdessen Milchkaffee gewünscht, der zwar gut war, aber 15 Minuten vor dem Dessert der Bleitung kam.
Bei der Bezahlung wurden wir nicht mehr gefragt, ob alles zu unserer Zufriedenheit war. Vielleicht Absicht? Oder doch das Eingeständnis, dass es eigentlich keinen interessiert.
Schade ist, dass vieles ohne finanziellen Einsatz besser hätte laufen können. Vernünftiges Besteck ist vorhanden, das Eingehen auf konstruktiv geäußerte Kritik sollte in der Gastronomie dieses Anspruchs selbstverständlich sein und bei 2 Personen und 50 % Restaurantbelegung kann zeitgleiches Servieren der Gänge erwartet werden.
Insgesamt bleiben als positive Erinnerungen leider nur der Wein und der Blick auf die Elbe. Dafür gibts die 2 Sterne/Punkte.
Leider kann ich die positiven Kritiken nicht bestätigen und das Restaurant auch nicht weiterempfehlen.