Kampfansage an McDonald's: Burger King zurück an der Börse

Da strahlt die Krone des Fastfood-Giganten Burger King: Erstmals nach zwei Jahren ist das Unternehmen wieder an der Börse. Bereits in den ersten Minuten nach der Aktienfreigabe legte die Aktie um sieben Prozent zu. Foto: Burger King

Das Geschäftsmodell Franchise mauserte sich zum globalen Erfolgsmodell: Mit mehr als 33.000 Burger-Filialen in 177 Staaten ist McDonald’s aktuell der führende Sattmacher der Welt. Der weit abgeschlagene Konkurrent Burger King, immer noch Nummer 2 der Welt, startet einen neuen Großangriff auf McDonald's: Die Hamburger-Kette ist durch die Hintertür an die Börse zurückgekehrt.

Fast zwei Jahre war der amerikanische Gigant der Börse fern geblieben. Jetzt wird an der New York Stock Exchange wieder fleißig gehandelt: Bereits in den ersten Minuten legten die Aktien um satte sieben Prozent zu.

Im Oktober 2010 wurde Burger King für 4 Milliarden US-Dollar vom Finanzinvestor 3G Capital geschluckt und anschließend von der Börse genommen. Dann die Wende: Mit der in London börsennotierten Investmentfirma Justice war Burger King zusammengegangen. Anschließend wechselte das Duo an den Börsenplatz New York. Der gemeinsame Name lautet Burger King Worldwide mit dem Börsenkürzel «BKW». Anhand dieses Konzepts sparten sich alle Beteiligten einen langwierigen und teuren Prozess, der bei einem klassischen Börsengang auf das Unternehmen zugekommen wäre.

Es war nicht wirklich davon auszugehen, dass Burger King bei seinem Börsengang erfolgreich ist. Schließlich hängte McDonald's seinen Konkurrenten in den letzten Jahren dank gesünderer Speisen und des Umbaus einiger Restaurants ab. Außerdem sitzt die US-Kette Wendy's Burger King im Nacken.

Kaffee und Salate sollen neue Kunden locken

Zuletzt versuchte es auch Burger King auf die gesunde Tour: Kaffee und Salate sollen neue Kunden jenseits der Burger-hungrigen Jugend anlocken. Ob sich das Konzept rechnet, werden die nächsten Geschäftsberichte zeigen. Unter dem Finanzinvestors 3G Capital musste Burger King keine Bilanzen veröffentlichen.

Der bisherige Alleineigentümer 3G Capital profitierte vom Burger King-Börsengang. Das Unternehmen hält immer noch 71 Prozent der Aktien und kassierte von seinem Partner Justice 1,4 Milliarden Dollar (1,1 Mrd Euro) für die restlichen Anteile. Diese 29 Prozent liegen nun vorerst bei den Justice-Aktionären. Zu den Gründern des britischen Investmentunternehmens zählt Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen.

Der Börsenstart des Burger-Giganten scheint durch ein geschicktes Konzept geglückt zu sein. Whopper-Freunde können sich also ab sofort einen Anteil an ihrem liebsten Fastfood-Unternehmen sichern. Vielleicht schlägt auch Mark Zuckerberg zu. Einen guten Grund hat er auf jeden Fall: Seine Facebook-Aktien notieren weiterhin 17 Prozent unter dem Ausgabekurs.

22. Juni 2012