Kölner „Laden ein“ hat alle zwei Wochen eine neue Küche

Foto: Laden ein
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Auch wer außergewöhnliche Restaurants liebt, hat das noch nicht gesehen: Im Kölner Restaurant „Laden ein“ wechseln alle 14 Tage das Küchenteam und die Speisekarte.

Alle zwei Wochen ein neues Küchenteam - wo gibt es das denn? Ganz einfach: Im Kölner Restaurant „Laden ein“. Die Idee dazu hatte der 30-jährige Geschäftsführer Till Riekenbrauk gemeinsam mit seinen Kollegen Vincent Schmidt und Mathes Robel. Denn die drei Geschäftspartner möchte Köchen ohne Restaurant die Möglichkeit geben, ihre Produkte unter realistischen Bedingungen zu testen. „Die Idee ist, dass vor allem junge Köche ausprobieren können, wie es ist, ein Restaurant zu führen“, erklärt Riekenbrauk gegenüber der Badischen Zeitung. Die meisten der Köche, welche 14 Tage im „Laden ein“ verbringen, stammen aus dem Street-Food-Bereich und kochen vornehmlich auf Festivals. Riekenbrauk, Schmidt und Robel organisieren solche Street-Food-Festivals seit mehr als zwei Jahren. „Der Schritt vom Festival zum eigenen Restaurant ist riesig. Wer überlegt, das zu machen, kann hier eine Zwischenstation einlegen“, so Riekenbrauk. Oft sind es aber auch Gastronomen, die neue Konzepte testen möchten.

Doch der Weg ins „Laden ein“ ist für Köche gar nicht so einfach. Denn wer sich hier 14 Tage lang ausprobieren möchte, der muss einen detaillierten Plan vorlegen. Zum Beispiel sei eine komplette Zutatenliste genauso notwendig wie die Kalkulation, verriet Riekenbrauk der Badischen Zeitung. Doch das stationäre Pop-up-Restaurant greift den werdenden Gastronomen oftmals unter die Arme: In den ersten beiden Tagen stellt Riekenbrauk einen erfahrenen Koch - und zwar Max Trompetter - zur Verfügung. „Wir haben einen fest angestellten Koch, der Hilfestellung bei den Abläufen leistet“, so Vincent Schmidt gegenüber der Kölnischen Rundschau. Im Mittelpunkt der Kulinarik stehen jeweils Geschwindigkeit, Qualität und vor allem eine kleine Speisekarte.

„Wir glauben an das, was wir tun“

Foto: Laden ein
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Die ehemalige Metzgerei ist also ein 14-tägig wechselndes Restaurant - einmalig in Deutschland. In diesem Rhythmus kann sich jeweils ein anderer Gastronom einmieten, der ein Vorkochen und auch ein Gespräch über sich ergehen lassen muss. Bekommt er das Restaurant „Laden ein“ für 14 Tage, dann kann er die Speisekarte und auch die Deko verändern. Das Einzige, was bleibt: Der „Vertical Garden“, eine bepflanzte Wand (siehe Foto). Dafür sollten mittags drei und abends fünf Speisen auf der Karte stehen. Lediglich die Übergabe nach den 14 Tagen ist eine große Herausforderung für die drei Jungunternehmer. Es müssen schließlich alle Warenbestände und die Umstellungen in der Küche und im Service verändert werden.

Das Restaurant im Agnesviertel hat circa 40 Plätze und ist mit Holztischen, einer Theke und einer offenen Küche ausgestattet. Und das Geschäft brummt: „Seit Januar 2015 waren bei uns etwa 300 verschiedene Anbieter zu Gast“, so Riekenbrauk. Die drei Inhaber des Restaurants „Laden ein“ tragen das Risiko mit. Kommt das aktuelle Restaurantkonzept nicht an, dann zahlen Riekenbrauk, Schmidt und Robel drauf. Warum sie sich nicht auf fixe Mieteinnahmen verlassen wollen? „Wir glauben an das, was wir tun“, so Robel.

„Laden ein“, Blumenthalstr. 66, 50668 Köln, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag zwischen 12 und 22 Uhr, www.laden-ein.com

30. März 2016