Olivenöle in Restaurants sind häufig verdorben

Wie Kontrollen des Landesamtes für Verbraucherschutz ergeben haben, sind die offenen und abgefüllten Olivenöle auf den Restaurant-Tischen oftmals verdorben.

Die erste Erkenntnis der Kontrollen des Landesamtes für Verbraucherschutz: Wo Olivenöl draufsteht, ist nicht immer Olivenöl drin. In einigen Fällen wurde zum Beispiel Saatenöl als Olivenöl angeboten. Die zweite und fast noch erschreckende Erkenntnis: In den meisten Fällen sind offene und abgefüllte Olivenöle, welche auf den Restaurant-Tischen stehen, verdorben und ungenießbar. Neben den Olivenölen aus Restaurants kontrollierte das Landesamt für Verbraucherschutz auch die des Einzelhandels.

Das Olivenöl ist in den letzten Jahren zu einem Klassiker der deutschen Küche geworden. Das ist nicht zuletzt an den folgenden Zahlen zu erkennen: Jeder Deutsche konsumiert pro Jahr rund einen Liter Olivenöl. Und auch die meisten Restaurants verwenden das beliebte Speiseöl für fast jedes ihrer Gerichte. Darüber hinaus wird dem Olivenöl von etlichen Experten ein sehr positiver Effekt auf die Gesundheit bescheinigt. Und jetzt das. Offene Olivenöle in Restaurants sollten Sie also in Zukunft lieber links liegen lassen. Vor allem in hellen Flaschen verlieren Olivenöle durch zu lange Standzeiten deutlich an Qualität.

Hohe Beanstandungsquote von 65 Prozent

Insgesamt untersuchte das Landesamt für Verbraucherschutz 46 verschiedene Olivenöle unterschiedlicher Kategorien. Bei drei Proben wurde festgestellt, dass es sich nicht um Olivenöl handelt. Bei weiteren 18 Proben des Einzelhandels bemängelte das Landesamt für Verbraucherschutz die fehlerhafte Kennzeichnung. Doch viel schlimmer ist die Statistik bei den offenen Olivenölen, welche meist neben Pfeffer- und Salzstreuer auf dem Restaurant-Tisch stehen. Elf der 17 untersuchten Olivenöle auf den Restaurant-Tischen wurden laut dem Verbraucherschutzministerium beanstandet. Bei sieben Olivenölen wurde ein beginnender Fettverderb festgestellt. In zwei Fällen wurden Saaten- und Olivenöl vermischt. Zwei weitere Olivenöle waren, wie Laboruntersuchungen bestätigten, nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Die hohe Beanstandungsquote von 65 Prozent bei der losen Abgabe von Olivenölen in Restaurants muss uns zu denken geben. Ein Vorstoß der Europäischen Kommission im Jahr 2014, die offenen Olivenölkännchen in Restaurants zu verbieten und statt dessen Einwegflaschen anzubieten, die versiegelt und nicht nachfüllbar sind, wurde leider gestoppt", so Verbraucherschutzminister Reinhold Jost. Einen Artikel zum von Jost erwähnten Verbot finden Sie hier. Der saarländische Verbraucherschutzminister gibt außerdem den Hinweis, dass eine freiwillige Umstellung von offenen auf verschlossene Flaschen zu begrüßen sei. Zum Vergleich: Olivenöle aus der Originalflasche wurden in keinem Fall beanstandet.

22. September 2016