Pokémon Go: So nutzen Restaurants den Hype

Mit „Pokémon Go“ hat Nintendo seinen Wert innerhalb von zwei Tagen um fast 8 Milliarden Euro gesteigert. Wir erklären, wie auch Restaurants von dem Hype profitieren können.

„Pokémon Go“ ist DER neue Internet-Trend. Ninteno hat seinen Marktwert mit der App innerhalb von zwei Tagen um 7,8 Milliarden Euro angehoben. Bald könnte das Smartphone-Spiel sogar größer als der Kurznachrichtendienst Twitter sein. Das Pokémon-Fieber ist inzwischen auch in Deutschland angekommen. Nicht nur hierzulande ist auf Straßen, in Parks und Einkaufspassagen sowie an weiteren öffentlichen Orten das Pokémon-Fieber ausgebrochen. Wie Zombies bewegen sich die Pokémon-Spieler durch die Straßen, den Blick fest auf das Smartphone gerichtet. Glumanda, Pikachu und Co. könnten sich ja schließlich in der Nähe verstecken.

Auch hierzulande ist das Pokémon-Fieber ausgebrochen. Auf vielen Straßen, in Einkaufspassagen und Parks herrscht der Ausnahmezustand. Doch der Hype kann auch von Restaurants genutzt werden. Aber wie? Ganz einfach: Restaurants, Bars und Co. können sich selbst zum Hotspot erklären. Um 30 Minuten lang im Mittelpunkt der Begierde zu stehen, muss circa ein Euro investiert werden. Der Erwerb von sogenannten „Lure Module“ lockt seltene Pokémons an, die auch von anderen Spielern in der Nähe gesehen werden. Diese marschieren dann auf sofortigem Wege zum „Pokéstop“. Viele Gastronomen locken die Pokémon-Spieler auf diese Art und Weise in ihre Läden.

Viele Restaurants profitieren bereits

Die Figur Pikachu ist das bekannteste Pokémon.
Die Figur Pikachu ist das bekannteste Pokémon.

Eine Pizzeria in New York macht es vor. Am vergangenen Wochenende investierte das italienische Restaurant zehn Dollar in diesen Trick - die Umsätze stiegen um 75 Prozent. Ein chinesisches Restaurant in Sydney beteiligt sich ebenfalls. Täglich gibt es dort abends und mittags verschiedene Pokémon-Aktionen. Und auch das Bestellen von speziellen Pokémon-Menüs ist bereits möglich - sogar in einigen deutschen Restaurants. Denn dort, wo sich die kleinen Monsterchen verstecken, versammeln sich auch die Pokémon-Spieler. Einige Restaurants geben demjenigen Rabatte auf Speisen und Getränke, der im Laden ein Pokémon gefangen hat. In einer O2-Filiale in Essen können Spieler ihren Handy-Akku laden lassen - kostenlos. Auch der Fastfood-Riese McDonald's denkt über eine Partnerschaft mit Pokémon Go nach.

Schon jetzt wurde „Pokémon Go“ rund 10 Millionen Mal heruntergeladen. Laut einer Untersuchung verbringen die Spieler fast eine Stunde pro Tag mit der App - mehr als mit WhatsApp oder Instagram. Der besondere Faktor des Spiels ist wohl der, dass Spieler sich tatsächlich bewegen müssen. Das Spiel verbindet die Pokémon-Welt mit der Umgebung der Spieler. An realen Orten müssen diese nach Pokémons suchen und können sie in sogenannten Arenen gegeneinander antreten lassen. Das kam auch einem Barbesitzer in Augsburg entgegen: Zufällig wurde seine Bar als Arena ausgewählt. Eine Wahl, auf welche die Pokémon-Spieler keinen Einfluss haben. Das Team, welches derzeit die Herrschaft über die Arena hat, bekommt in der Bar einen Rabatt von 50 Prozent auf alle Getränke.

„Sponsored locations“ werden kommen

Daran, dass die Spieler keinen Einfluss auf den Ort der Arenen haben, soll sich bald was ändern. Die Firma Niantic, welche das Spiel gemeinsam mit der Nintendo-Tochter „The Pokémon Company“ entwickelte, plant eine solche Veränderung - das kündigte Niantic-Chef John Hanke gegenüber der New York Times an.

Im Vorgängerspiel von Pokémon Go - Ingress - gibt es bereits sogenannte „sponsored locations“. Unternehmen zahlen dafür, dass sie im Spiel vorkommen um so potenzielle Kunden zu gewinnen. Also, worauf warten Sie? Vielleicht wollen Sie sich auch einen „Pokéstop“ vor Ihrem Restaurant einrichten? Zumindest so lange wie der aktuelle Hype anhält, könnten Sie so einige Kunden generieren!

18. Juli 2016