Resteboxen sollen Verschwendung in Restaurants stoppen

Jedes Jahr werden in der Gastronomie 23,6 Kilogramm Essen pro Gast weggeworfen. Nun möchte das Bundesernährungsministerium kompostierbare Reste-Boxen an Restaurants verteilen.

Gemeinsam mit der Initiative "Greentable" unternimmt das Bundesernährungsministerium in Zukunft etwas gegen die Verschwendung von Essen in Restaurants. Im Rahmen der Aktion "Restlos genießen" sollen deutschlandweit 15.000 kompostierbare Reste-Boxen an Restaurants verschenkt werden. Restaurants sollen den Gästen damit die Möglichkeit geben, ihr übrig gebliebenes Essen einzupacken. Das erste Restaurant, welches die Boxen anbietet, ist das Landhaus Scherrer in Hamburg. "Die Reste-Box ist für uns nur der letzte Schritt", so Inhaber und Sternekoch Heinz O. Wehmann. Denn in der Regel, das beteuert Wehmann, "wird bei uns nichts weggeworfen". Aus einem ganzen Filet wird ein Medaillon, ein Filetgeschnetzeltes und ein Ragout, erklärt Wehmann und fügt hinzu: "Dazu gehört aber Fachwissen."

1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel pro Jahr landen im Müll

Die "greentable"-Gründer Matthias Tritsch und Marcus Ramster hoffen auf eine Veränderung der Mentalität. Denn schließlich fragten sie bereits 1.000 Hamburger Restaurants an, doch nur eins wollte mitmachen. Dabei sind die aus den Niederlanden stammenden Resteboxen ein durchweg grünes Konzept: Nach acht Wochen sind sie auf der Deponie vollends verrottet.

 

Die Pläne, welche die Parlamentarische Staatssekretärin Maria Flachsbarth am vergangenen Dienstag vorstellte, sollen als Wegbereiter der Nachhaltigkeit dienen. Die Aktion "Restlos genießen" ist Teil des Projekts "Zu gut für die Tonne". Im Jahre 2012 gab Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) bekannt, dass der Deutsche pro Jahr circa 82 Kilogramm Lebensmittel wegwirft.

Weltweit werden nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO rund ein Drittel der für den menschlichen Verbrauch produzierten Lebensmittel vernichtet. Das entspricht etwa 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr. Experten sehen das Problem in der Überflussgesellschaft. Dadurch, dass Lebensmittel für viele Menschen ständig verfügbar sind, haben viele das Bewusstsein für den Wert der Speisen verloren. Zu den sogenannten "Wegwerffallen" gehören unter anderem schlechte Planung vor dem Einkauf, die Verführung durch Sonderangebote oder Fehler bei der Aufbewahrung zu Hause. Auch das Mindesthaltbarkeitsdatum ist oft ein Grund, warum Lebensmittel weggeworfen werden. Dabei ist dies oft nicht notwendig, da die Produkte meist noch genießbar wären.

13. März 2015