Til Schweiger verkauft Leitungswasser für 4,20 Euro

Wie die „Hamburger Morgenpost“ berichtet, verkauft Til Schweiger in seinem Restaurant „Barefood Deli“ kein teures Marken-Mineralwasser. Vielmehr ist es Leitungswasser.

Unter den Namen „Barewater Still“ und „Barewater Sprudel“ verkauft Til Schweiger in seinem im vergangenen Jahr eröffneten Restaurant kein edles Mineralwasser, sondern greift auf Leitungswasser zurück. Das berichtet die „Hamburger Morgenpost“.

Wer im „Barefood Deli“ ein Wasser bestellt, der hat das Gefühl, vielmehr als nur ein Wasser zu bestellen. Die klangvoll klingende Auswahl zwischen „Barewater Still“ und „Barewater Sprudel“ vermittelt den Eindruck eines teuren Marken-Mineralwassers. Auch die schicke Karaffe, in der das Wasser serviert wird, erweckt den Feingeist des Gastes. Zu guter Letzt ist auch der Preis von 4,20 Euro pro Liter ein Anlass dafür, zu glauben, hier hätte man es mit einem Premium-Mineralwasser zu tun. Weit gefehlt. Im Restaurant in der Nähe der bekannten Mönckebergstraße wird lediglich Leitungswasser serviert.

Die Filterung des Wassers ist eine Dienstleistung, die vergütet werden muss

Foto: Stefan Thurmann
Foto: Stefan Thurmann

In der Speisekarte des Restaurants wird Schauspieler Til Schweiger mit folgenden Worten zitiert: „Einfach natürlich, einfach bodenständig, einfach gut gemacht - das ist das 'Barefood Deli'“ - stimmt, das Servieren von Leitungswasser ist tatsächlich bodenständig. „Wir schenken 'Hamburg Wasser' aus, das je nach Wunsch still oder mit Kohlensäure versetzt wird. Das Leitungswasser ist zum Teil kalkhaltig und wir lassen deswegen unser Wasser durch ein gutes Filtersystem laufen. Dann bekommen es unsere Gäste veredelt auf den Tisch“, so ein Mitarbeiter des Restaurants gegenüber der „Hamburger Morgenpost“. Das filtern des Wassers sorgt also dafür, dass es „veredelt“ serviert wird? Aha.

Übrigens ist Til Schweiger selbst davon überzeugt, dass die Preise in seinem Restaurant „human und absolut im Rahmen“ sind. Darüber hinaus erklärte er vor einigen Wochen, dass „die Preise auch mal teurer werden können, wenn ich wirklich gute Zutaten verwenden möchte. Denn ich will ja nicht drauflegen, sondern zumindest meine Kosten decken und im Idealfall etwas verdienen.“ Allerdings, so Gastronomieanwalt Stephan Steinwachs auf seiner Website, ist der Preisaufschlag für das Wasser legitim. „In Deutschland gilt der Grundsatz, dass erbrachte Dienstleistungen vergütet werden müssen.“ Durch die Filterung des Leitungswassers ist eine Dienstleistung entstanden, „aus der ein Vergütungsanspruch erwächst.“ Wem das Wasser im Til-Schweiger-Restaurant also zu teuer ist, der kann sich auch ein Pils bestellen. Ach, doch nicht: Das selbstgebraute Bier aus Bayreuth kostet 4,20 Euro.

23. Januar 2017