Sören Anders ist mit 24 Jahren jüngster Sternekoch Deutschlands

Foto: Sören Anders
Foto: Sören Anders

Der Name ist Programm. Um sich mit 24 Jahren bereits einen Stern erkochen zu können, muss man vor allem eines sein: Anders. Der mit 24 Jahren jüngste Sternekoch des Landes ist das. Sören Anders, der im hessischen Haiger aufwuchs, war schon früh klar, dass er Koch werden will. Der gebürtige Siegener lies sich auch von der dafür geernteten Abneigung seines Vaters nicht ins Boxhorn jagen. Akribisch verfolgte er sein Ziel und kann mit nun 24 Jahren einiges von sich behaupten. Er erkochte sich mit seinem Team der Oberländer Weinstube in Karlsruhe einen Michelin-Stern.

Was ihn vor allem von anderen Köchen unterscheidet: «Ich will Trends setzen, ihnen nicht hinterher laufen». Eine weitere, relativ selten Meinung, hält der junge Bursche auch in seinen Reihen. «Ich mag es nicht, Geschmäcker zu verfälschen. Rotkohl muss nach Rotkohl schmecken, Ente nach Ente». Auch ein neues Gericht kommt bei Sören Anders erst dann auf die Karte, wenn es besser ist als alles, was das Restaurant davor bereits hatte.Selten wird es dem jungen Koch langweilig. Wenn doch, dann liegt es daran, dass er ein Gericht mehrmals hintereinander kochen muss. Wohl das einzige Gericht, auf das man in der Oberländer Weinstube nie verzichten muss, ist ein Zitronensorbet - übergossen mit Gewürztraminer. Inhaber Peter Rinderspacher verteidigt dieses Gericht seit 35 Jahren erfolgreich. «Es fällt einfach niemandem etwas Besseres ein», sagt Anders.

Seit ziemlich genau einem Jahr kocht Anders in der Weinstube, welche seit bereits drei Generationen im Besitz der Inhaberfamilie liegt. Das Durchschnittsalter seines Teams liegt bei 21 Jahren, mit seinen 24 ist er sogar der Älteste. Der 65 Jahre alte Inhaber setzte trotz anfänglicher Bedenken auf den jungen Koch, dessen Elan er oft bremsen musste. «Am Anfang wollte er gleich tausend Räder drehen, jetzt dreht er erstmal eins und das dafür richtig.»

Wie man sich in so jungen Jahren einen Stern erkocht? Anders: «Natürlich gehören Respekt, Disziplin und Ehrgeiz vor dem Produkt dazu», stellt Anders fest. Aber noch wichtiger ist es, «einfach locker zu bleiben.»

07. Februar 2011