Woodpecker‘s Bottrop
19.03.2014
Von mehreren Bekannten wurde mir dieses „Restaurant“ empfohlen, so dass ich eigentlich mit einer recht positiven Erwartungshaltung anreiste.
Diese wurde schon bei der Begrüßung relativiert, Duzte mich die Bedienung doch vom ersten Moment an. Nun gut, von mangelndem Respekt wollte ich mich hier nicht beeinflussen lassen, so dass ich mich auf mein bestelltes Essen freute. Insgesamt war die junge Dame sehr freundlich.
Nach etwa 15 Minuten kam die Bedienung erneut und eröffnete mir: „Hömma, ich hab da ‚ne schlechte Nachricht für Dich, Dein Essen ist vom Tablett gefallen. Wird aber sofort neu gemacht.“
Das Paar am Nachbartisch begrüßte sie ähnlich, mit der Offenbarung, dass sie ihre Bestellung schlicht vergessen hätte. Mir gegenüber saß ein junges Paar mit Kleinkind, bei dem die Bedienung die falschen Getränke lieferte.
Immer noch halbwegs guter Laune – das kann ja schon mal vorkommen – harrte ich der Dinge, die mich noch überraschen sollten. Und ich wurde überrascht.
Bestellt hatte ich einen doppelten Burger mit Blauschimmelkäse und Kartoffelecken. Bekommen habe ich Kartoffelecken, die zwar optisch gewürzt erschienen, die jedoch vollkommen geschmacksneutral und sogar ungesalzen waren.
Die Tomate auf dem Burger war nicht frisch, hätte aber auch nach nichts geschmeckt, wenn sie frisch gewesen wäre, war das doch eine dieser Wassertomaten aus den Niederlanden. Eine winzige Scheibe eingelegter Gurke lag obenauf, die Zwiebel war immerhin vermutlich noch am gleichen Nachmittag geschnitten worden.
Das Fleisch war ein Desaster für sich. Vollkommen geschmacksneutral, wenn man von den verbrannten Stellen absieht und – ich hätte es nie für möglich gehalten, dass man das bei einer frikadellenähnlichen Struktur so hinbekommt – unglaublich zäh.
Unter dem Fleisch befand sich noch etwas Salat, der von einer (und das erscheint mir der einzig subjektive Punkt meines Berichts zu sein) mir ungenießbar erscheinenden und so gar nicht zu dem Blauschimmelkäse passenden Sauce völlig bedeckt war.
Die Bedienung sah, dass ich meine Mahlzeit beendet hatte und nicht einmal 10% der Speisen verzehrt hatte und fragte mich, ob es mir nicht schmecken würde.
Meine ehrliche und kurze Antwort: „Nein, so gar nicht. Ich hätte jetzt gerne die Rechnung.“, akzeptierte sie nicht und nötigte mich durch mehrfache Nachfrage dazu, auf Details einzugehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte sie sogar noch Trinkgeld bekommen, denn für das miserable Essen konnte die bis dahin freundliche Servicekraft ja nichts.
Von mir aus wäre ich auch nicht auf die mangelhafte Qualität des Essens eingegangen, so aber ging ich die Liste durch.
„Na, das ist ja zum Glück Geschmackssache!“, raunzte sie mir noch unverschämterweise und in einem unglaublich arroganten Tonfall entgegen, während sie mein Essen abräumte und ging.
Ich persönlich werde dieses „Restaurant“ meiden und von meinen Erlebnissen auch im Freundes- und Bekanntenkreis berichten. Das Konzept der amerikanischen Küche kann zu diesen Preisen jedoch problemlos umgesetzt werden, betrachtet man sich die um Welten überlegene Küche im Piwy‘s in Sterkrade. Insofern ist es mir unverständlich, wieso sich dieses „Restaurant“ hier halten kann, ist der einzige Pluspunkt doch die Lage.