Altes Jagdhaus

deutsch | Vor der Seelhorst 111, 30519 Hannover
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Das ehemalige Jagdhaus wurde 1852 erbaut. Gerog Ludwig Friedrich Laves plante das Haus der Familie von Grävemeyer. Als Architekt des ehemaligen Köngireiches Hannover beeinflusste er die Entwicklung der Stadt Hannover maßgeblich. Das Restaurant Altes Jagdhaus in Hannover wurde schon von Dichter Hermann Löns besucht, welcher in der ehemaligen Waldwirtschaft Seelhorst laut eigener Aussage „frohe Stunden bei grünen Flaschen und blanken Gläsern“ erlebte. Ein jeder Besucher des hannoverschen Restaurants sollte sich von der gutbürgerlich deutschen Küche überraschen lassen, denn diese Eigenschaft ist sie definitiv zu leisten imstande. Im behaglichen Ambiente der Laves-Architektur glänzen nicht nur die Kronleuchter. Auch die Stuckelemente und das Tafelsilber bieten den Besuchern des Restaurants Altes Jagdhaus in Hannover ein familiäres Gefühl, welches den Besuch des Restaurants umschließt. Die Liebe zur Tradion und modernen Perfektion ist, was das Restaurant zu dem machte, was es heute ist. Schließlich ist das, was wir um unser Essen herum kreiert haben, die Ergänzung zu dem, was auf den Tellern zu sehen ist.

Öffnungszeiten

MontagRuhetag
Dienstagab 18:00
Mittwochab 18:00
Donnerstagab 18:00
Freitagab 18:00
Samstagab 18:00
Sonntagab 18:00
-Feiertags-ab 18:00

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Bewertungen von Gästen

Helmut Beermann aus Hannover am 28.12.20144.17
Vierter Besuch

Nicht ganz das Niveau der vergangenen Besuche. Ich denke, es war einfach zu voll für einen Universal Soldier, den Herrn Stern ja für sein Restaurant abzugeben pflegt. Wir aßen zusammen mit Princess of Bavaria und Foodlover, ein Garant gegen aufkeimende Langeweile.

Die Wartezeiten waren ein wenig länger als sonst und die Garpunkte waren nicht so perfekt getroffen. Weder die Wildhasenfilets, noch der Hirschkalbsrücken, noch die sanft gegarte Gans waren rosa.

Nichtsdestotrotz wird hier auf hohem Niveau gekocht, und die exklusive Auswahl der Zutaten ist heraus ragend. Auch die Perfektion des gleichzeitigen Servierens für vier verschiedene Gerichte verblüfft immer wieder, wenn man bedenkt, dass er als Alleinkämpfer Kochen und Service allein erledigt. Dafür ist extreme Denkarbeit nötig.

Einleitung wie immer (der Philosophie entsprechend) mit einem schönen deutschen Winzersekt in Flöte und perfekt temperiert. Wasser auch wie immer aus der dickwandigen Bleikristallkaraffe mit Zinndeckel. Brot mit der tollen Kruste von Gaues. Ganz frisch und reichlich. Die selten fehlenden zuckersüßen dunkelroten Karottenstückchen. Leicht gekräuterte Butterröschen auf einer dieser fabelhaften doppelbödigen Silberbutterschalen, die Herr Stern wahrscheinlich aus dem Georgenhof seines Vaters gerettet hat. Sehr schmackhaftes Schmalz. Das Tafelsilber hat auch Tradition. Auf der Gabelrückseite ist lediglich „Patent“ zu lesen.

Zeit für die Weinauswahl aus der „dreidimensionalen Karte“. Foodlover wählte einen Dreißigacker Wunderwerk Spätburgunder für 49 Euro, was sich als ausgezeichnete Selektion erwies, aber doch für leichtes Nasenkräuseln sorgte. So viel geben alle anderen Beteiligten gemeinhin nicht aus. Dabei war der Preis bei 22 Euro im Straßenverkauf sehr fair.

Vorspeisen: geräucherte Entenbrust mit Blattsalaten und Enten-Gänseleberparfait, ebenfalls mit Blattsalaten zu 12, bzw. 14 Euro. Entenbrust mittelprächtig, Parfait ausgezeichnet. Salate absolut sandfrei, schmackhaft angemacht. Foodlover musste wegen seiner Jakobsmuschel ein wenig länger als wir anderen auf den Rotwein verzichten und nahm ein Glas Riesling offen. Ein Übernehmen spanischer Gebräuche (knarzigen Tinto zur Auster) wäre überlegenswert.

Hauptgerichte vom Ende der Preisskala bei den Fleischgerichten zu je 34 Euro Gansbraten (18 Stunden bei 80 Grad) und Hirschkalbsrücken. Die 18 Stunden haben der Gans gut getan, aber zaubern kann Herr Stern auch nicht. Brust ist eben nicht Rücken. Könnten Rinder fliegen, hätten sie auch sehr viel mehr Brust und wir mehr Gulaschfleisch. So aber haben wir diese fabelhaften Rückenmuskeln, die einen zentnerschweren Kopf 12 Stunden in der Waagerechten halten können. Wenn mir das Geld sehr locker sitzt, werde ich einmal probieren, eine Gänsebrust in Gänseschmalz zu confieren. Wenn sie dann immer noch nicht zarter ist, finde ich mich damit ab.

Beilagen: bei mir Rotkohl, Rosenkohl, gebräunte Kartoffelklöße (mit Zusatzsoße und Ersatzknödel in Silber), bei meiner Frau statt Rosenkohl Schwarzwurzeln und Kartoffelbrei. Am besten waren die Klöße. Bei meiner Frau sorgte ein Übermaß an Soße (gut) auf dem Teller für ein gewisses Absaufen der festen Nahrungsbestandteile.

Da Foodlover nun auf den Geschmack gekommen war, orderte er mit lockerer Was-Kostet-Die-Welt-Handbewegung eine zweite Flasche von dem teuren Stoff.

Essen4.00
Service4.00
Ambiente4.00
Sauberkeit5.00
Preis4.00
Speisekarte4.00
Helmut Beermann aus Hannover am 28.12.20144.50
Dritter Besuch

Immer wieder ein besonderes Erlebnis.

Die meisten Köche sind ja nicht gerade Intelligenzbestien. Herr Stern ist das Gegenteil. Nur so sind die Dinge möglich, die hier passieren. Man bedenke: er macht Büroarbeit, Einkauf, Kochen und Service zu mindestens 90 % allein. Als Gastgeber ist er für mich perfekt. Er weiß gut, mit wem er provokant herumflachsen kann. Als ich nach zwei Gläsern Champagner fragte, kam wie aus der Pistole geschossen: "gern, aber nur eine Flasche. Soll ich Ihnen Roederer Crystal oder lieber den Dom Perignon bringen?" Nach meinem Einknicken: "schade, die Finanzierung meines Urlaubs steht noch nicht ganz". Es wurde also ein Winzersekt.

Extrem bewundernswert ist, dass wir um 20:00 Uhr eintrafen und um 22:00 Uhr pappsatt das Restaurant verließen. Wie auch ich es in meiner Praxis mache, erfolgen alle Leergänge fast im Laufschritt. Alle Zeit den Gästen.

Der höchst ansehnliche Einrichtungsstil folgt der langen Tradition des Laves-Jagdhauses. Das hat einfach Stil (siehe Bild). Die Tische sind ordentlich gedeckt, Pfeffer- und Salzmühlen, eine schlanke brennende Kerze im Leuchter, blütenweißes Tischtuch, gut polierte Gläser und Besteck und eine Papierserviette mit recht textiler Anmutung (als Konzession an die Wirtschaftlichkeit). Die Karten sind frisch bedruckte dicke DIN A4-Blätter. Wasser wie immer in der tollen Karaffe mit dem Silberdeckel (siehe Bild).

Reichlich Ciabatta vom Ausnahmebäcker Gaues in gaumengefährdender Knusprigkeit und sternige Buttervariationen auf alter doppelbödiger Aluminiumschale (für Eiswürfel) standen schnell auf dem Tisch. Dazu die immer wieder netten zweifarbigen Möhrenstifte (siehe Bild). Ebenso schnell wählte ich einen Rotwein von der "dreidimensionalen" Karte(siehe Bild), und zwar den Spätburgunder von Dreissigacker "Wunderwerk" für 46 Euro (Einkauf gut 20.-). Herr Stern kalkuliert hier sehr moderat. Der Dom Perignon wäre also wahrscheinlich für deutlich unter 300.- Euro zu haben gewesen. Zur Vorspeise orderten wir noch je ein Glas vom Hauswein (ein kalt vergorener herzhafter Grauburgunder - ich hätte Riesling-Silvaner getippt).

Die Vorspeisen kamen recht zügig. Meine Frau hatte die Schulter vom Eichelmastschwein auf Salat, ich Nordseekrabben auf Salatbett. Herr Stern legt viel Wert auf Dinge wie Nachhaltigkeit, artgerechte Haltung, Krabben, gepult in Deutschland. Das gefällt mir. Die Schweinefleischscheiben waren sensationell dunkelrosa und konnten mit zwei Gabeln zerzupft werden. Herr Stern meinte auch, dass er für eine Schulter das bezahlt habe, was andere für ein ganzes Schwein ausgeben. Die Salate waren vielfältig, knackig und schmackhaft angemacht.

Die Hauptspeisen, bei meiner Frau Entenbrustscheiben, bei mir Eichelmastfilet vom oben beschriebenen Borstenvieh. Die Soßenspiegel waren beide sehr schmackhaft und recht fruchtbetont. Der Kartoffelbrei kam in eine stilvollen Metallschale separat und war extrem gut. Die Gemüsebeilagen (siehe Bild) waren wie immer meisterhaft zubereitet. Herr Stern ist kein Butter-Sahne-Knauserer. Die Möhrenscheiben traditionell sternförmig wie die Rote-Beete-Scheibe, die immer die Teller krönt. Die Ente war kross gebraten und hatte eine fabelhaft "entigen" Fleischgeschmack. Mein Schweinefilet stellte noch einmal eine Genuss-Steigerung gegenüber der Schulter dar.

Als Dessert nahmen wir beide die karamellisierte Apfeltarte mit Vanilleeis. Besser als hier kann man sie nicht machen. Nach 700 ml Rotwein, 400 ml Weißwein, 300 ml Sekt verzichteten wir auf ein geistiges Getränk lieber, auch wenn die Hilgert-Brände immer sensationell sind.

Am Schluss fragte ich, wo Trinkgeld unterzubringen sei, und Herr Stern antwortet wieder mit einem typischen Joke: "bitte an die Küchenhilfe, die ist darauf angewiesen, ich bezahle ihr nichts".

Ein sehr gelungener Geburtstagsabend. Auch, wenn unsere Zeit immer extrem knapp ist. Für das alte Jagdhaus werden wir uns wieder welche nehmen.

Bedienung

Mit Stern-Bonus. Ich mag seine Art.

Essen5.00
Service5.00
Ambiente4.00
Sauberkeit5.00
Preis4.00
Speisekarte4.00