Blutige Treibjagd bei «Rachs Restaurantschule»

In orangenen Westen ging Christian Rach gemeinsam mit seinen Schützlingen auf Jagd. Im brutalen Umgang mit den Tieren wollte er den Schülern der «Rachs Restaurantschule» Respekt vor dem Fleisch beibringen. Foto: RTL

Am vergangenen Montag ging es hart zur Sache: In der RTL-Doku «Rachs Restaurantschule» schickte Christian Rach seine Schützlinge mit professionellen Jägern auf eine Treibjagd, die für den ein oder anderen Kandidaten zu blutig war. Die Aufnahmen aus dem vergangenen Winter zeigten, wie die Kandidaten morgens um 6 Uhr bei minus zehn Grad zur Wildsuche aufbrachen.

Vor der Treibjagd übernachteten die Kandidaten in einer Jagdhütte. Am nächsten Morgen ging es ran an den Speck. Kandidatin Eylen verglich die Treibjagd mit einer Trainingseinheit am Morgen: «Das ist schon ziemlich anstrengend, wie Frühsport.»

«Mir geht es darum, Respekt vor der Natur zu entwickeln», kommentierte der 54-jährige Rach seine Maßnahme. «Wenn wir einen Burger essen, dann müssen wir schließlich wissen, wo er herkommt.» Vor allem wollte der TV-Star den Kandidaten der Reihe «Rachs Restaurantschule» zeigen, wie viel Arbeit es bedarf, bis ein Tier auf den Tellern der Gäste landet. «Natürlich ist so eine Jagd auch gut für den Wald», so Rach nüchtern.

Nach der Jagd machten sich die Kandidaten auf den Weg zurück, um die toten Tiere auszunehmen. Für Restaurantschüler Micha (26) war der Anblick der blutigen Tiere jedoch zu viel: «Das war eklig. Mir war das einfach zu viel Blut.» Das nagte an den Nerven Michas, den Rach kurzerhand in ein Boxstudie schleppte. Dort sollte er mal so richtig die Sau rauslassen. «Das ist der erste Schritt, um Micha zu zeigen, was für ein Kerl in ihm steckt», sagte Rach.

Kati aus Recklinghausen gibt auf

Kati (19) aus Recklinghausen hat die Restaurantschule verlassen. Sie fühlt sich in der deutschen Hauptstadt einsam und vermisst ihre Freunde. Foto: RTL
Kati (19) aus Recklinghausen hat die Restaurantschule verlassen. Sie fühlt sich in der deutschen Hauptstadt einsam und vermisst ihre Freunde. Foto: RTL

Kati (19) hingegen konnte Christian Rach nicht mehr umschwenken. Schon nach fünf Tagen wurde es der Schulabbrecherin zuviel und sie schmiss hin. Dabei war die Aufgabe eigentlich eine große Ehre, schließlich gibt Christian Rach im Rahmen von «Rachs Restaurantschule» nur elf Arbeitssuchenden im Alter von 18 bis 48 Jahren eine Chance. In der sechsten und letzten Folge bekommen diejenigen, die den Starkoch überzeugt haben, einen Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag im neuen Restaurant Roter Jäger in Berlin.

Mit 16 Jahren geriet Kati auf die schiefe Bahn. Nachdem sie in einer betreuten Wohngemeinschaft wohnte, wähnte sie in der RTL-Doku ihre große Chance. Doch nun gab sie auf. Nachdem sie einige Tage nach Hause durfte, schickte sie Christian Rach eine SMS: «Hallo Herr Rach. Ich wollte Ihnen nur sagen: Ich bin auf dem Weg nach Hause. Ich habe meinen Schlüssel abgegeben. Ich schalte mein Handy jetzt aus.» Kati vermisst ihre Freunde und fühlt sich einsam in Berlin. Nun kämpfen nur noch zehn Kandidaten um einen Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag im Roten Jäger.

Kartoffelsuppe für Obdachlose

Am Ende einer Sendung, in der Christian Rach seinen Schülern zeigen wollte, wie hart das Geschäft sein kann, verteilten die Kandidaten Kartoffelsuppe an Obdachlose.  Foto: RTL
Am Ende einer Sendung, in der Christian Rach seinen Schülern zeigen wollte, wie hart das Geschäft sein kann, verteilten die Kandidaten Kartoffelsuppe an Obdachlose. Foto: RTL

Als die Jäger nach der Treibjagd damit begannen, die Tiere auszunehmen, waren viele Kandidaten angesichts des vielen Blutes entsetzt. Rach kannte kein Pardon und provozierte mehr fließendes Blut: «Könnt ihr einmal den Magen aufschneiden?», fragte er die Männer, die wohlwollend zur Tat schritten. Dem RTL-Koch war es ganz offensichtlich ein Anliegen, seinen Schüler Respekt vor dem Fleisch beizubringen. «Da wird nicht nur einmal in den Schenkel gebissen und der Rest kommt auf den Müll», weckte Rach die Sensibilität der Kandidaten für den Einsatz von Fleisch.

Am Ende der pädagogischen Sendung des vergangenen Montags verteilte Rach gemeinsam mit seinen Schülern Kartoffelsuppe an Obdachlose. «Es ist komisch, jetzt auf der anderen Seite zu sein und Essen zu verteilen», sagte Jessie (19), die in ihrem Leben schon mehrmals auf die Suppenküche angewiesen war. Neben den Kulissen sorgte Kandidat Michi (25) für Aufsehen. Dort wo viele junge Menschen mit kriminellem Hintergrund arbeiten, beschwerte sich Michi über den Lohn der Arbeit bei Rach. «Wir haben oft eine 60-Stunden-Woche, über bleiben 396 Euro netto», so Michi, der 16 Monate im Knast saß.

Am heutigen Montag (RTL, 21:15 Uhr) geht es für den 54-jährigen Christian Rach darum, wer im Restaurant Roter Jäger in der Küche und wer im Service arbeiten wird.

07. Mai 2012

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