
Discoeat: Restaurants außerhalb der Stoßzeiten entdecken

Ein Problem ist in nahezu allen Restaurants weltweit dasselbe. Am Nachmittag oder am späten Abend sind Restaurants oft leer und Kellner und Koch haben kaum etwas zu tun. Ganz anders sieht es zu den Stoßzeiten aus, wenn sich die Gäste die Klinke in die Hand geben und es schwierig wird, einen Tisch zu ergattern. Die App Discoeat will hier Abhilfe schaffen und Gäste speziell zu den Nebenzeiten in die Restaurants locken.
Erreicht werden soll dies durch attraktive Rabatte, die bei bis zu 50 Prozent liegen können.
Rabatte sollen Restaurantbesuch zu Nebenzeiten schmackhaft machen
Für Restaurantbetreiber ist es wünschenswert, dass ihre Einrichtungen auch zu Nebenzeiten gut besucht sind. Eine Teilnahme am Discoeat-Programm kann hier helfen, da mithilfe der App Plätze zu Zeiten gefüllt werden können, in denen nur wenig los ist. Die Restaurants entscheiden dabei nach eigenem Ermessen, wie viele Plätze sie über Discoeat vergeben und wie viel Rabatt sie zu welchen Zeiten gewähren wollen.
Die Rabatthöhe variiert dabei oftmals je nach Besuchszeit und kann sich im Halbstundentakt verändern. In der Regel wird der Rabatt immer niedriger, umso näher die Stoßzeiten rücken. Keinen Preisunterschied gibt es bei den Getränken. Diese werden immer zum regulären Preis angeboten.
Von preiswerten Restaurants bis hin zu Fine-Dining-Etablissements
Wer denkt, über Discoeat würden nur günstige Restaurants gelistet, der irrt. Die Betreiber der App legen hier großen Wert auf eine umfangreiche Auswahl und auf Qualität. Daher finden nur Restaurants Einzug in die App, die eine durchschnittliche Bewertung von 4,0 bei Google zu verzeichnen haben. Zudem wird die Bewertung mit der Beurteilung über andere Portale verglichen, um eine Fehleinschätzung durch gefälschte Bewertungen zu vermeiden. Die Bandbreite ist daneben groß. Es sind Restaurants vom günstigen Burger-Restaurant bis zum Fine-Dining-Restaurant dort zu finden.
Kein Nachteil gegenüber anderen Kunden
Das Prinzip nach dem Discoeat funktioniert, wird als Yield Management bezeichnet und ist in der Hotellerie und bei Fluglinien schon lange bekannt. Dort verschafft das Yield Management Betreibern eine Auslastung von 70 bis 85 Prozent. Restaurants sind im Schnitt nur drei bis vier Stunden am Tag ausgelastet und erwirtschaften 80 Prozent ihres Umsatzes in dieser Zeit. In der restlichen Zeit überwiegen die Kosten.
Erwähnenswert ist, dass die Gäste, die ein Restaurant über Discoeat besuchen, keine Nachteile zu erwarten haben. Sie können aus derselben Auswahl wählen wie die regulären Gäste und erhalten auch keine abgespeckten Versionen der Gerichte.
Das Prinzip stammt aus Asien
Die Entwickler der App, der 33-jährige Moritz Heininger und sein Geschäftspartner Nicolò Luti sind echte Weltenbummler und haben das Prinzip, nach dem die App aufgebaut ist, in Asien kennengelernt. Dort gibt es das riesige Modell Eatygo, das in sieben Ländern eingesetzt wird. Sie nutzten das Programm dort rege, hatten aber zu dieser Zeit keine Pläne dahingehend, ein ähnliches Angebot in Europa umzusetzen. Erst als sie sich in Berlin wiedertrafen, entstand die Idee für Discoeat. Offiziell startete das System im Januar 2019, die zugehörige Firma wurde bereits im April 2018 gegründet. Das Unternehmen verdient mit jedem Gast, der über Discoeat ein Restaurant besucht.
Fast 20.000 Nutzer in Berlin, Köln und London
Mittlerweile haben die Betreiber über 115 Restaurants unter Vertrag und können etwa 20.000 Nutzer verzeichnen. Die meisten kommen mit etwa 15.000 aus Berlin, weitere aus Köln und London. Der Altersdurchschnitt der Nutzer liegt bei 25 bis 40 Jahren.
In Berlin konzentriert sich das Verbreitungsgebiet vor allem auf Mitte, Prenzlauer Berg, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln, Charlottenburg und Schöneberg. Auch künftig soll die App weiterentwickelt werden. So sind zum Beispiel eine Boost-Funktion und ein Wetter-Feature geplant, das die Rabatte an aktuelle Wettergegebenheiten anpasst. So sollen die Rabatte zum Beispiel bei starkem Regen steigen, um die Menschen doch noch aus dem Haus ins Restaurant zu locken.