Frank Rosin im Landhaus Eyendorf in der Lüneburger Heide

Vor der Ankunft von Frank Rosin hat das Ehepaar Lahn bereits 55.000 Euro Schulden angehäuft. „Wir stehen am Rand der Klippe, dieses Projekt ist unsere letzte Chance“, macht Oliver Lahn klar. Nun möchte Rosin der gelernten Buchhalterin und dem gelernten Bauzeichner unter die Arme greifen. Nach einem verkorksten Start im Restaurant einer Schützengilde übernahm das Ehepaar Lahn am 1. Dezember 2012 das Landhaus Eyendorf. Doch als Rosin das Restaurant zum ersten Mal betritt, trifft ihn der Schlag. „Es ist nicht essbar“, beurteilt der Zwei-Sterne-Koch die Speisen des Landhauses Eyendorf. Nicht nur die Tatsache, dass das Restaurant unauthentische Speisen auftischt, ist also das Problem. Auch die Verwendung von Tiefkühlkost treibt Rosin zur Weißglut.

Der schlechte erste Eindruck wird auch von den Testessern bestätigt: Nur 19 von 50 möglichen Punkten ergattert das Landhaus Eyendorf für die Brokkoli-Suppe, das Schweinefilet und die Mousse au Chocolat. „Ein Grund zum Schließen“, moniert Frank Rosin. „Die Beiden sind nicht vom Fach“, bringt der gebürtige Dorstener das Problem des Landhauses auf den Punkt. „Die Leidenschaft für die Gastronomie ist bei beiden zwar da, aber das Fachwissen fehlt einfach“, so Frank Rosin weiter. Der einzige Lichtblick sei Küchenhilfe Klaudia.

Zunächst testete Frank Rosin Restaurants in der Umgebung des Landhauses Eyendorf. Dieser Test ist für den 49-jährigen Zwei-Sterne-Koch wichtig, um beurteilen zu können, womit sich das Ehepaar Lahn von der Konkurrenz abheben könnte. Gleich wird klar: Die Speisekarte muss angepasst und gekürzt werden. Mit im Mittelpunkt steht hier die Küchenhilfe Klaudia Lach, die mit ihrer Kochkunst zum Erfolg des Landhauses beitragen soll. Doch vor allem der regionale Bezug der Produkte soll der Schlüssel zum Erfolg sein. Das Fleisch kommt nun von Schlachter Ewald Albers, der nur einige Kilometer entfernt beherbergt ist.

Der Maßnahmenkatalog ist lang: Oliver Lahn bekommt einen intensiven Kochkurs von Frank Rosin, die Räumlichkeiten des Restaurants werden renoviert und das Ehepaar Lahn lernt die gastronomische Kalkulation. „Die Preise bisher waren willkürlich und aus dem Bauch heraus“, legt Rosin den Finger in die Wunde. „Die Inhaber wussten nicht, was ein Gericht im Einkauf kostet und wie groß der Gewinn tatsächlich ist. Das ist ein typisches Problem für Quereinsteiger, da fehlen die Grundsätze eines Geschäftsmannes“, so Rosin.

 „Die neue Speisekarte kommt gut an“, befindet Conny Lahn, nachdem Rosin seine Veränderungen eingebracht hat. Das belegt auch das zweite Testessen, in dem die Tester dem Landhaus Eyendorf ganze 43 von 50 Punkten gegeben haben. Der neue Look, die neue Karte, neue Kenntnisse der Mitarbeiter, aber auch eine neue Arbeitsaufteilung sind für den Erfolg des Restaurants verantwortlich. Wer die Folge sehen möchte, der sollte am kommenden Sonntag, den 27. September, ab 16:25 Uhr „Kabel eins“ einschalten.