Haus Bieger in Kamp-Lintfort: Rosin eilt zur Hilfe

Nachdem Frank Rosin mit seinem Format «Rosins Restaurants» in der letzten Woche einen neuen Spitzenwert aufstellte, lief es in der aktuellen Woche eher mau. Die erste Folge am vergangenen Dienstag um 20:15 Uhr kam in der werbewirksamen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen auf schwache 5,5 Prozent. In der zweiten Folge um 21:25 Uhr lief es nicht viel besser: 5,6 Prozent wurden verbucht.

Mit der Ausstrahlung der Folge von Mallorca hat Sender kabel eins auch das letzte Pulver der dritten Staffel verschossen. Nichtsdestotrotz möchte der private Fernsehsender der ProSiebenSat.1-Senderfamilie wohl nicht auf den Zwei-Sterne-Koch verzichten. So strahlt der Sender am Samstag, den 25. Februar 2012 um 19:15 Uhr eine Folge aus der zweiten Staffel aus. In Folge 7 war Frank Rosin damals, am 10. April 2011, zu Gast im Haus Bieger in Kamp-Lintfort.

Die 49-jährige Petra Winter ist mit den Nerven am Ende. Ihr Restaurant ist nun doch mehr Stress, als sie zunächst dachte. In der Doppelfunktion als Wirtin und Köchin wächst der engagierten Gastronomin die Arbeit über den Kopf. Nach Rosins Ankunft am Kamper Berg schildert Petra Winter die Situation wie folgt: «Ich bin zusammengefaltet worden und habe nicht schlafen können.» Rosin, der mit seinem Restaurant Rosin in Dorsten vom Guide Michelin mit zwei Sternen ausgestattet wurde, beurteilt die Situation hingegen eher nüchtern: «Wir haben direkt und ohne Schminke die Realität dargestellt», so der 45-jährige Dorstener.

Frank Rosin ist begeistert von dem familiären Engagement, welches ihm im Haus Bieger entgegenschlägt. Seit drei Generationen führt die Familie das Restaurant, was für Rosin erwärmend wirkt und etwas Schönes ausstrahlt. Im gleichen Atemzug mahnt er allerdings, dass es heutzutage nicht mehr darauf ankomme, «Wirt oder Koch zu sein, sondern Gastronomieunternehmer», so der Fernsehkoch.

Laut Rosin hapert es im Haus Bieger vor allem an fachlicher Bildung. «Bei der Zusammenstellung der Küche hat wohl keiner an die Reihenfolge der Arbeitsläufe gedacht. Hier läuft man sich den Wolf», so der Starkoch. Doch nicht nur eine neue Aufstellung der Möbel muss her. «Wir werden auch eine neue Personalstruktur entwickeln», lässt Frank Rosin durchblicken. Seit viereinhalb Jahren ist Petra Winter nun Chefin des Hauses, einen geeigneten Koch hat sie bislang jedoch vergeblich gesucht.

Also sucht Frank Rosin einen Koch. Vor allem um Petra Winter («Ich stehe sieben Tage der Woche in der Küche») zu entlasten. Die 49-jährige Gastronomin beschwert sich, dabei den Bezug zu ihren Stammgästen zu verlieren: «Wenn ich dauernd in der Küche stehe, kann ich mich mit den Leuten nicht unterhalten», schildert Winter. Rosin rät ihr, das Haus als Marke zu prägen und sich mit Grüppchen und Vereinen zu vernetzen.

Außerdem krempelt der 49-jährige Dorstener die Speisekarte um: «Das muss hier alles authentischer werden», schlägt Rosin eine zünftige Küche mit Hausmannskost und modernen Ausprägungen vor. Nach den vier Drehtagen scheint Petra Winter glücklich zu sein: «Es ist schon eine Ehre, mit Frank Rosin kochen zu dürfen», freut sich die Gastronomin.