Nur noch Vorkasse im Spitzenrestaurant Victor’s Fine Dining by Christian Bau

Christian Bau ist seit 2005 Drei-Sterne-Koch und seit 1998 Küchenchef im Restaurant Victor’s Fine Dining by Christian Bau auf Schloss Berg in Perl-Nennig. Er ist ein Koch, der vielfach ausgezeichnet wurde und dessen Küche weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Doch auch er ist nicht von No-Shows gefeit. Deshalb hat sich Christian Bau nun zu einem drastischen Schritt entschlossen. An Freitagen, Samstagen, am Vorabend von Feiertagen und an Feiertagen selbst wird ab dem 1. März 2020 pro Person eine Vorauszahlung von 200 Euro per Kreditkarte fällig. Erscheinen die Gäste nicht und kann der Tisch nicht kurzfristig nachbesetzt werden, wird diese Pauschale vom Restaurant einbehalten.

Der Drei-Sterne-Koch hofft dadurch, die Problematik zu entschärfen und betriebswirtschaftliche Einbußen und die Verschwendung von Lebensmitteln zu vermeiden.

Viele Gäste erschienen trotz erfolgter Reservierung nicht

Wie Gastronomen berichten, ist bei den Gästen eine zunehmende Unverbindlichkeit zu verzeichnen. Sehr häufig kommt es vor, dass Gäste einen Tisch reservieren und dann nicht erscheinen. Kann dieser dann nicht kurzfristig nachbesetzt werden, verursacht dies in einem kleinen Sternerestaurant wie dem Victor’s Fine Dining by Christian Bau Umsatzeinbußen von rund zehn Prozent. Dies ist besonders ärgerlich, wenn man bedenkt, dass gleichzeitig Reservierungen mit einer Vorlaufzeit von rund drei Monaten und lange Wartelisten bestehen. Gerade an den begehrten Terminen an den Wochenenden und an Feiertagen.

Verschwendung von Lebensmitteln und großer wirtschaftlicher Schaden

In einem Drei-Sterne-Restaurant wie dem von Christian Bau herrschen höchste Ansprüche was die Auswahl der frischesten und qualitativ besten Zutaten angeht. Dazu kommt eine umfangreiche Produktpalette. Eingekauft wird nur in den Mengen, die den Buchungen entsprechen. Tauchen Gäste nicht auf, funktioniert diese täglich notwendige Kalkulation nicht mehr und es werden hundert Prozent frische Lebensmittel verschwendet. Und auch auf die Betriebskosten und die Personalplanung hat das Nichterscheinen negative Auswirkungen. Eine Problematik, die den Spitzenkoch bereits seit längerer Zeit beschäftigt.

Christian Bau sieht sich als Vorreiter im Kampf gegen No Shows

Der Spitzenkoch bedauert die Entscheidung zur Vorauszahlung, hofft aber zum einen auf Verständnis und zum anderen darauf, dass auch andere Kollegen nachziehen werden. An sich ist der Schritt aber nicht neu. Bereits heute verlangen viele Spitzenrestaurants, wie etwa das Haerlin im Hamburger Vier-Jahreszeiten-Hotel, bei No-Shows und einer Stornierung innerhalb von 24 Stunden eine Gebühr. Einen anderen Weg wählte das Tantris in München. Das Zwei-Sterne-Restaurant erkundigt sich am Vortag telefonisch bei allen Reservierungen, ob es bei den Abendreservierungen bleibt, um besser planen zu können.

04. April 2020