Weltweit einziger Imbiss mit Michelin-Stern möchte expandieren

Der weltweit einzige mit einem Stern ausgezeichnete Imbiss möchte expandieren. „Hong Kong Soya Sauce Chicken Rice & Noodle“ heißt der Streetfood-Imbiss in Singapurs Chinatown.

Ein Imbiss im „Guide Michelin“? Ja, Sie haben richtig gelesen. Vor wenigen Monaten hat der begehrte französische Restaurantführer erstmals einen Imbiss ausgezeichnet. Und zwar den in Singapurs Stadtteil Chinatown befindlichen Streetfood-Imbiss „Hong Kong Soya Sauce Chicken Rice & Noodle“. Um die kantonesischen Hühnchengerichte kosten zu dürfen, müssen Sie allerdings zwei Stunden lang anstehen. Der pure Anblick der Hühnchen ermutigt Sie dazu - so schön gold-braun glänzen die Hähnchen. Der Grund dafür ist ein selbstgemachter Sud aus Sojasoße.

Seitdem Besitzer Chan Hon Meng im Michelin-Führer von Singapur mit einem Stern ausgezeichnet wurde, hat er alle Hände voll zu tun. Mehr als 180 Hähnchen pro Tag fertigt der aus Malaysia stammende Mann in seinem Grill. Als der „Guide Michelin“ den 51-Jährigen aufgrund der Verleihung eines Sterns anrief, hielt Chan Hon Meng dieses Telefonat zunächst für einen Scherz. Bereits seit 35 Jahren betrieb er den Imbiss im Zentrum Singapurs, bevor der einflussreiche französische Restaurantführer ihn entdeckte. Die Qualität seines Essens hingegen ist schon immer auf einem hohen Niveau gewesen. Und das, obwohl die Speisen bei „Hong Kong Soya Sauce Chicken Rice & Noodle“ umgerechnet nicht mal mehr zwei Euro kosten. Der Klassiker von Chan Hon Meng ist sogar noch günstiger. Das in Sojasauce geschmorte Huhn mit Reis kostet etwas mehr als 1,60 Euro.

Chan Hon Meng möchte 1,3 Millionen Euro

Nun möchte Chan Hon Meng weltweit expandieren und sucht dafür einen Partner, der aus seinem Imbiss ein internationales Franchise-Konzept machen könne. Dafür erwartet der Besitzer mindestens zwei Millionen Singapur-Dollar (1,3 Millionen Euro). Während der aus Malaysia stammende Mann bereits mehrere Angebote zurückgewiesen hat, ist eine Verhandlung mit einem internationalen Nahrungsmittel- und Getränkekonzern bereits in vollem Gange. Gemeinsam mit einem weiteren Straßenverkäufer schmeißt Chan Hon Meng seinen Stand mit der Nummer 126. Zwar freut er sich über das rege Interesse an seinen Speisen, doch bedauert der Besitzer, dass viele seiner Stammkunden nicht mehr kommen. Sie können es sich einfach nicht erlauben, mehrere Stunden in der Schlange zu stehen. Und selbst wenn seine Gäste stundenlang auf ihr Essen warten, kann Chan Hon Meng nicht garantieren, dass sie noch etwas bekommen. Denn wenn seine Ware ausgeht, dann muss er Tag für Tag etliche Kunden auf „morgen“ vertrösten.

20. September 2016