Zwei-Sterne-Restaurant lässt Essen mit Foodora liefern

Das Premium-Essen kommt mit dem Fahrrad. Foto: foodora
Das Premium-Essen kommt mit dem Fahrrad. Foto: foodora

Der Meinung vieler Menschen nach haben Lieferservices nichts mit Qualität zu tun und stillen nur den schnellen Hunger. Weit gefehlt: Der Lieferdienst Foodora hat jetzt sogar ein Zwei-Sterne-Restaurant für sich gewinnen können.

Wer mit einem Lieferservice lediglich Pizza und Schnitzel verbindet, der muss diese Einschätzung neu bedenken. Schon November letzten Jahres berichteten wir über die Gourmet-Lieferdienste foodora und Deliveroo. In vielen Großstädten Europas können sich Feinschmecker ihr Essen bereits nach Hause bringen lassen. In Deutschland ist Foodora zum Beispiel bereits in Berlin, Frankfurt, Hamburg, München, Düsseldorf, Köln, Stuttgart, Nürnberg, Bonn, Hannover, Essen, Wiesbaden und Bremen aktiv. Dabei gewinnen die Anbieter immer mehr Top-Restaurants für sich. In Amsterdam ist es Foodora nun sogar gelungen, ein Zwei-Sterne-Restaurant an Land zu ziehen. Das Restaurant „Samhoud Places”, geführt von Spitzenkoch Moshik Roth, lässt ab sofort Speisen von Foodora ausliefern. Das teilte Delivery Hero, mit dem Foodora im Herbst 2015 fusioniert ist, mit. „Wir sind sehr stolz darauf, dass uns ein Restaurant dieses Levels sein Essen anvertraut und wir freuen uns schon darauf, ihre Speisen zu allen Gourmets in Amsterdam nach Hause zu bringen”, sagt Julian Dames. „Die Grundidee von Essenslieferungen verändert sich momentan sehr und ich denke, dass unsere Zusammenarbeit mit 'Samhoud Places' ein starker Beweis dafür ist”, so der Chief Marketing Officer und Co-Founder von Foodora weiter.

Das war es nämlich mit dem Gedanken, lediglich Pizza, Lasagne und Co. finden den Weg bis vor Ihre Wohnungs- oder Haustür. Denn das Restaurant „Samhoud Places” lässt ab sofort Speisen wie „Miral-Entenbrust glasiert mit Lachs, Soja und Aprikosen und schwarzem Risotto mit Zucchini, Aubergine, Frühlingszwiebeln und Spinat” ausliefern. Um die hohe Qualität der Speisen auch noch in den vier Wänden des Kunden zu gewährleisten, nutzt Foodora isolierte Lieferboxen. Darüber hinaus soll ein Algorithmus sicherstellen, dass das Essen auf dem schnellsten Weg in Richtung Endkunde gebracht wird.

 

„Natürlich muss ein Restaurant keinen Michelin-Stern haben.”

Moshik Roth war vorher im Drei-Sterne-Restaurant De Librije in den Niederlanden beschäftigt und eröffnete sein Amsterdamer Restaurant „Samhoud Places” im Jahr 2012. Gleich im ersten Jahr wurde der begnadete Koch mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. „Es ist für einen Koch etwas schwierig, die Kontrolle über das Anrichten der Speisen abzugeben”, sagt Roth über die Zusammenarbeit mit Foodora. „Doch wir lieben Herausforderungen. Dies ist eine einzigartige Möglichkeit, um Gerichte auf dem Michelin-Level noch zugänglicher zu machen. Ich mag die Vorstellung, dass die Menschen meine Speisen an ihren eigenen Tischen und auf ihren eigenen Tellern genießen können.

Foodora startete im Oktober 2014 in Deutschland und ist derzeit in etwa zehn Ländern aktiv. Der Kölner Express testete die Premium-Lieferdienste Foodora und Deliveroo und stellte keine großen Qualitätsunterschiede fest. Doch hat Foodora in puncto Lieferung augenscheinlich die Nase vorn. Ein Autor der Berliner taz arbeitete zwei Monate lang als Fahrradkurier bei Foodora und berichtet ebenfalls von interessanten Erfahrungen.

Muss es denn ab sofort immer ein Sterne-Restaurant sein? „Natürlich muss ein Restaurant keinen Michelin-Stern haben, um uns zu begeistern. Es kann genauso gut ein Food Truck sein, der an einer Autobahn steht. Aber dies zeigt doch, wie viel Optionen wir für Essensliebhaber und Restaurants haben, um sie auf eine neue Art und Weise zusammenzubringen”, so Julian Dames.

29. April 2016