In Berlin, der Metropole für kulturelle Vielfalt, erweist sich die Tagesgestaltung für Touristen aus aller Welt, als erstes größeres Hindernis. Selbst die Einwohner der Hauptstadt, die jede Ecke ihres Stadtteils kennen werden und auch die Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor schon besucht haben, werden noch nicht alles gesehen haben. Aufgreifend gestaltet sich das Hindernis in punkto Zeit und Meter als eine logistische Höchstleistung, um die Stadt akkurat zu besichtigen. Dieses doch angenehme Manko kompensiert Berlin als Hochburg kulinarischer Extravaganz und bietet dem vorher angekündigten Powerprogramm Stärkungen nach Belieben.
Ein Geheimtipp am Paul-Lincke Ufer ist das Restaurant- oder je nach Tageszeit die Bar Tin. Der Name ist schlicht und verrät nicht viel – es steckt aber eine ganze Menge dahinter. Nalan Kocadag und Cze Purgal haben an der beliebten Ausgehmeile in Kreuzberg aus ehemals zwei Ladeneinheiten ein stylisches und doch schlichtes Ambiente designen lassen. Myto-Stühle von Konstantin Grcic versprechen Exklusivität, wobei das auffälligste Merkmal die Beleuchtung ist, welche aus 82 handelsüblichen Halogen-Glühlampen besteht, die aber mit eigens angefertigten Fassungen und Befestigungselementen versehen wurden. Eine sehr eindrucksvolle Kreation. Im Ganzen eine entspannte Lounge-Atmosphäre, die zuzüglich kreative Speisen mit sich bringt und im Anschluss eine vollkommen-schicke Clubalternative darstellt.
Das Restaurant Tin zeichnet sich durch eine internationale Küche, kreativen Speisen und deren Namensgebung aus. Dauerbrenner ist das "Rind auf Brot, ein kurzgebratenes Entrcôte auf Graubrot und dazu Tomatensalat. Somit ist dieses Restaurant alles andere als gewöhnlich und kann zu einer schwierig gestaltenden Tagesplanung eine gelungene Abwechslung bieten. Den Weg zur Besichtigung des Bundestages kann sich der Gast im Glücksfall auch sparen, denn viele Politik-Prominente haben schon den Weg ins Tin gefunden.
