Nach anfangs etwas gemischten Erfahrungen (vor allem lange Wartezeiten, aber auch etwas durchwachsene Qualität) hat sich „de Gildenkamer“ inzwischen zu einem unserer absoluten Lieblinsrestaurants gemausert.
Die Qualität war die letzten Male immer sehr gut, die Weine genügen offenbar ohne Ausnahme auch hohen Ansprüchen (ich denke, wir haben inzwischen so gut wie alle durch…) und haben ein erfreuliches Preisniveau (bei den meisten Weine kenne ich den Einkaufspreis, der Abgabepreis liegt hier für eine Flasche meist etwa beim doppelten bis 2,5-fachen – zum Vergleich: wer in Kalkar am Markt bei Meiers oder Mangos (gleicher Betreiber) ein Glas (!) Schneider Ursprung bestellt bezahlt dafür so viel, wie die gesamte Flasche im Einkauf kostet => ca. 7-facher Preis!).
Das Ambiente in den Innenräumen ist historisch und edel, was uns durchaus gefällt, manche Besucher aber evtl. auch abschrecken kann, da man ja nicht immer „vornehm“ essen möchte sondern es etwas lockerer bevorzugt.
Wir haben jetzt festgestellt, dass sich für diese Gelegenheiten das kleine Terassengärtchen im Innenhof hervorragend eignet (was natürlich v.a. bei gutem Wetter Sinn macht…).
Beim letzten Besuch saßen wir mit 6 Personen dort unter einem großen Schirm und hatten in wirklich ausgelassener Stimmung eine Menge Spaß (was auch von den anderen Gästen im Höfchen offenbar nicht als störend empfunden wurde).
Das 4-Gänge-Menu zuzüglich Gruß aus der Küche (u.a. diverse sehr leckere Pasteten, Essenz vom Reh, Seeteufel-Lasagne (?) und Himbeer-Soufflé) kostete nur 35€ und war durch die Bank hervorragend (kleine Abstriche beim Dessert). In den meisten Städten, in denen ich entsprechende Restaurants kenne, zahlt man für die gebotene Qualität leicht das doppelte.
Der Service war immer sehr bemüht, wirkte aber z.T. etwas umständlich (u.a. das Dekantieren des Chateau Chasse Spleen könnte noch verbessert werden).
Die Vorzüge der Weinauswahl habe ich bereits oben erwähnt. Sie hebt sich von den 0815-Angeboten der meisten Restaurants im Kreis wohltuend ab, alle Weine (Bordeaux, s.o., Guigal, Robert Weil und Wirsching) waren gut temperiert und schmeckten sehr gut. Negativ anzumerken war lediglich, das der Dolcetto aus war.
Insgesamt waren wir erneut begeistert und kommen auf jeden Fall wieder.