Für perfekte AbendeDie Kritik basiert auf mehreren Besuche in den letzten Monaten. Das Maison Blue liegt in einer kleinen Seitenstraße unweit der Severinstorburg. Etwas unscheinbar mag man vielleicht leicht daran vorbeilaufen, doch das wäre ein mittelschwerer bis großer Fehler. Man wird freundlich und sehr zuvorkommend von den Servicekräften (darunter eine ehemalige Angestellte des leider geschlossenen Bagutta) in EMpfang genommen und zum Tisch geleitet. Eine Aperitifempfehlung erfolgt prompt, wenn man nicht schon einen klaren WUnsch äußert. Die Einrichtung ist sehr hell und stimmungsvoll. Auf den Tischen befinden sich in "alten" Apothekerstandgefäßen echte(!) Blumen und auch sonst bietet die Deko etwas fürs Auge. Auf einer großen Tafel (derer es zwei gibt) befindet sich die Speisekarte, die mit allerlei Genüssen aufwarten kann, von denen ich mehrere empfehlen kann. Dem Gruß aus der Küche (z.B. Lachsterrine oder Lachstatar) kann man beruhigend entgegensehen, da er trefflichst das kommende Menü eröffnet. Die Petit Bouillabaisse ist ein Traum, wer es etwas reichhaltiger mag greift zu den gratinierten Jakobsmuscheln in einer sehr schmackhaften Pilz/Sahne-Soße oder zur hausgemachten Leberterrine (Vorspeisen 8-14 Euro). Als Hauptgang bietet der Chefkoch neben einem wirklich gelungenen Loup de Mer, auch Maishühnchen mit einem Gemüsearrangement und Süßkartoffeln, Ochsenbäckchen mit einer Soße bei der man den Teller ablecken möchte oder auch Kotelett vom Ibericoschwein (Hauptgang zwischen 16 und 28 Euro). Dazu empfiehlt der wirklich kompetente Service das passende Weinchen, ohne dabei die Vorlieben des Individuums zu vernachlässigen. Auch bei den Nachspeisen kann ich das Restaurant nur mehr als lobend erwähnen, da ich selbst ein kleines bisschen kochen kann und Nachspeisen eines meiner Steckenpferde sind und denke, gerade diesen Gang besonders gut beurteilen zu können. Das Duo von Himbeer- und Schokoparfait ist eine Wucht, ebenso der FOndant Chocolate. Die Creme brulee kann ich nicht beurteilen, da ich die Creme in so gut wie keinem Restaurant esse, da sie mittlerweile einen regelrechten Boom erlebt und sie jeder macht (Dessert bis 12 Euro). Die Käseplatte möchte ich denjenigen ans Herz legen, die es nicht so mit Süßem haben. Schöne Auswahl, die man nicht überall bekommt. Alles in allem ist das Maison Blue meines Erachtens eine der besten Adressen, wenn man auf gute, kreative Küche steht. Hervorheben möchte ich noch einmal die Kompetenz und Freundlichkeit, sowie die "zügige" Bewirtung. Fragen zu Speisen werden schnell beantwortet und wenn es mal eine längere Erklärung sein darf, ist sich der Küchenchef auch nicht zu schade ausführlich zu berichten, was er denn eigentlich gemacht hat. Weiterhin möchte ich eine Anekdote zum besten geben, die zeigt, dass man hier mehr als zuvorkommend behandelt wird. Im Januar oder Februar stand auf der Speisekarte neben den bereits erwähnten Ochsenbäckchen auch Ochsenherz. Ich hatte so etwas noch nie gegessen und überlegte und überlegte, nur um mich dann doch für die Bäckchen zu entscheiden. Ja, ich hatte meine Bedenken, weil es sich um Innereien handelte. Nach dem Hauptgang servierte mir das Serviceteam einen zweiten Gruß aus der Küche mit einer kleinen Portion des Ochsenherzens. Ich war regelrecht sprachlos: a) wegen dieses Service und b) wie toll das Herz geschmeckt hat. Butterweich, nussig und einfach nur wow! Meine Empfehlung für einen stimmungsvollen, schmackhaften, ja sogar romantischen Abend ist und bleibt das Maison Blue!
Essen5.00
Service5.00
Ambiente5.00
Sauberkeit5.00
Preis5.00
Speisekarte5.00