Jaumanns Kochplatz insolvent - Fernsehkoch sauer auf Koblenz

Bekannt wurde Thomas Jaumann (51) als Jurymitglied der Show «Deutschlands Meisterkoch» auf Sat.1 (wir berichteten), bei der die Wettbewerber um ein Preisgeld von 100.000 Euro kämpften. Etwa ein Jahr nach der Ausstrahlung ist Jaumann pleite und muss sein Restaurant Jaumanns Kochplatz in Koblenz in wenigen Wochen schließen.

Ein Teil der Schuldzuweisung landet bei den Bürgern der Stadt: «Die haben keine Ahnung von Gastronomie! Die gehen lieber zu Mc Donald’s oder zur Dönerbude.», sagte Jaumann im Gespräch mit der Rhein-Zeitung. Als ob das nicht genug wäre, setzt Jaumann fleißig nach: «Selbst mein Lieferant sagt: Die Koblenzer sind ein grausames Volk».

Als Thomas Jaumann im vergangenen Jahr im Rahmen der VOX-Sendung «Unser erstes Restaurant» seinen Lebenstraum aufbaute (wir berichteten), sah noch alles so rosig aus: Über 220.000 Euro investierte Jaumann in sein Restaurant. Zuletzt lief Jaumanns Kochplatz in Koblenz nicht mehr so, wie es sich der Chef vorstellte: Die Gäste blieben fern. «Ich habe da meine ganzen Ersparnisse hineingesteckt. Ich habe nichts mehr», klagt er.

Bis September hat das Restaurant voraussichtlich noch geöffnet: Danach ist Schluss. Jaumann schätzt, dass er mit seinem Restaurant circa 300.000 Euro verloren hat. Der in Bendorf wohnende Thomas Jaumann war Küchendirektor von Eckart Witzigmann und arbeitete mit Spitzenköchen wie Jamie Oliver und Hans-Peter Wodarsz zusammen.

Die Frage, warum sein Traum gescheitert sei, beantwortet Jaumann wie folgt: «Sicherlich lag es an der Umgebung, ich bin hier ja weit weg vom Schuss.» Das ambitionierte gehobene Restaurant des 51-jährigen Fernsehkochs wurde in einem Gewerbegebiet eröffnet und hat mit Aldi, Hornbach und einem Laden für Haustierbedarf vermutlich die falschen Nachbarn. Als das Restaurant Ende 2009 seine Pforten öffnete, war Jaumann zuversichtlich: «Hier gibt's ja genügend Parkplätze.»

Jaumanns Kochplatz kam über den Anfangsboom nicht hinaus

Anfangs sei das Restaurant gut gelaufen, doch seit März 2010 verirrten sich immer weniger Gäste in den Jaumanns Kochplatz.Nun folgt Kritikpunkt Nummero Zwo: Die Stadt. Der ambitionierte Koch wollte in der Innenstadt Schilder aufstellen lassen, doch sein städtischer Ansprechpartner meldete sich laut eigener Angabe nicht mehr. Eigens an den Straßenlaternen des Gewerbegebietes aufgehängte Schilder mussten auf Druck des Ordnungsamtes wieder entfernt werden. Als Jaumann zuletzt noch einmal die Werbetrommel rühren wollte, bekam er von der Bank keinen Cent mehr: Zu groß waren die Schulden.

Noch in diesem Jahr möchte Thomas Jaumann den Reinfall mit dem Jaumanns Kochplatz vergessen machen und an einem anderen Standort weitermachen. «Und dann rummst die Sache! Da bin ich sicher», so Jaumann.

Im Nachhinein des Berichtes der Rhein-Zeitung reagierte Jaumann entsetzt und veröffentlichte eine Stellungnahme, zu der auch die Rhein-Zeitung einen Artikel veröffentlichte.

22. August 2011