Burger King möchte gemeinsamen Burger mit McDonald's

Ja, Sie haben richtig gelesen. Burger King hat McDonald’s in einem offenen Brief angeboten, einen gemeinsamen Burger zu kreieren. Doch McDonald’s lehnte ab.

Es hätte alles so schön sein können. Seit Jahren herrscht zwischen McDonald’s und Burger King, im wahrsten Sinne des Wortes, Beef. Der große McDonald’s-Konkurrent Burger King möchte das nun ändern. In einem offenen Brief mit der Überschrift „We come in peace“ („wir kommen in Frieden“) bietet Burger King seinem Kontrahenten an, am Weltfriedenstag (21. September) gemeinsam einen „köstlichen und friedensliebenden“ Burger zu braten. Dafür sollen McDonald’s „Big Mac“ und Burger Kings „Whopper“ kombiniert werden. Raus käme ein „McWhopper“. Am „Internationalen Tag des Friedens“, solle man die Burger-Schlacht doch einmal vergessen, so Burger King in einer ganzseitigen Werbung in der „New York Times“ und der „Chicago Tribune“.

Burger King bereitete komplettes Konzept vor

„Alles, was wir dazu von Euch brauchen, sind ein paar McDonald’s-Angstellte, die uns helfen, die beiden Burger zu verbinden“, schreibt Burger King. Wie die „New York Times“ berichtet, ist der Plan von Burger King schon ziemlich ausgeklügelt. In einem Pop-Up-Store zwischen einer McDonald’s- und einer Burger-King-Filiale in der amerikanischen Stadt Atlanta soll der „McWhopper“ verkauft werden. Warum Atlanta? Ganz einfach. Das wäre ungefähr die Mitte zwischen den Firmensitzen der beiden Unternehmen. Burger King lieferte auch gleich Vorschläge für die Optik des Burgers und der Mitarbeiter-Uniformen mit. Nein, es ist wirklich nicht der 1. April. Allerdings hat Fastfood-Riese McDonald’s bereits abgelehnt. „Gute Idee“, antwortete Unternehmens-Chef Steve Easterbrook auf Facebook. „Aber wir glauben, unsere beiden Marken könnten gemeinsam mehr erreichen. Vielleicht wollt ihr uns bei einem bedeutungsvollen globalen Projekt unterstützen“, so Easterbrook.

Zwar scheint der gemeinsame Burger der beiden Parteien nun vom Tisch, doch hat sich die Aktion vor allem für Burger King gelohnt. Denn immerhin sorgte die Veröffentlichung für mächtigen Wirbel in den Medien und sozialen Netzwerken. PR, die beide Unternehmen derzeit gut gebrauchen können. Denn wie andere klassische Fastfood-Ketten auch, haben McDonald’s und Burger King ein Image- und Akzeptanzproblem. Ein verändertes Gesundheitsbewusstsein sowie andere Essgewohnheiten sind die Hauptgründe für das Abrutschen der Umsatzzahlen. Vor allem junge Konsumenten wechseln zur Konkurrenz.

„Nächstes Mal reicht auch ein einfacher Anruf“

Seit dem Rekordjahr 2012 veröffentlicht McDonald’s in Deutschland nicht mal mehr Zahlen: Damals lag der Umsatz bei circa 3,2 Milliarden Euro. Da das Unternehmen inzwischen diesbezüglich schweigt, können die Zahlen nur geschätzt werden. Das Branchenblatt „food-service“ schätzt, dass der Rückgang 2013 bei 4,5 Prozent und 2014 bei etwa drei Prozent lag. Um zu verstehen, warum die Zahlen bei McDonald’s für große Sorgen verantwortlich sind, muss man wissen, dass das Unternehmen die Zahl seiner Filialen seit 2012 weiter erhöht hat.

Die Einnahmen aus dem gemeinsamen Burger-Verkauf sollten der Organisation „Peace One Day“ zugutekommen. Unter dem Deckmantel des Weltfriedens ist Burger King somit eine einzigartige Kampagne gelungen, die auch McDonald’s-Chef Easterbrook kommentiert. Unter seiner Antwort auf Facebook konnte er sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: „P.S. Nächstes Mal reicht auch ein einfacher Anruf.“

Fernando Machado, der „Senior Vice President for Global Brand Management“ bei Burger King, kommentiert die Aktion wie folgt: „Wir wollen Aufmerksamkeit und Bewusstsein für den Weltfriedenstag und seine Initiatoren schaffen.“ Doch Burger King machte bereits vorher deutlich, dass sie auch spenden würden, wenn McDonald’s sich nicht zu der Zusammenarbeit bereit erklärt. Es handelt sich dem Vernehmen nach um 250.000 Dollar (217.000 Euro).

27. August 2015