"Burger King" nach Hygiene-Affäre auf gutem Weg

Foto: Claude Truong-Ngoc [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Über drei Monate nachdem die RTL-Sendung "Team Wallraff - Reporter undercover" in mehreren Filialen der Fastfoodkette Burger King Hygienemängel aufdeckte, hat sich vieles geändert.

Nach dem Hygieneskandal vor über drei Monaten beklagte die Fastfood-Kette "Burger King" erhebliche Umsatzeinbußen. Nun äußerte sich Deutschland-Chef Andreas Bork positiv zur aktuellen Situation: "Wir haben enorm viele Dinge geändert", so Bork zur "Bild"-Zeitung. "Bei dem betroffenen Franchise-Unternehmer haben wir viele Verbesserungen vorgenommen: ein Tarifvertrag wurde eingeführt, über 80 Prozent der laufenden Gerichtsverfahren wurden in Rekordzeit beigelegt."

Yildiz war Geschäftsführer von circa 90 Filialen

Ende April stellte die RTL-Sendung "Team Wallraff - Reporter undercover" Misstände bei einem Burger-King-Lizenznehmer fest. Nicht nur Hygienemängel, sondern auch schlechte Arbeitsbedingungen warfen die Reporter dem Unternehmen vor. Außerdem gab es gravierende Verstöße gegen konzerninterne Richtlinien und die deutsche Lebensmittelverordnung. Daraufhin wurden mehrere Filialen zeitweise geschlossen. Doch auch jetzt sieht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Situation weiterhin kritisch. So ließ die NGG verlauten, dass Burger King noch weit vom Verhalten eines "normalen Arbeitgebers" entfernt sei. So weiche ein neuer Muster-Arbeitsvertrag in wichtigen Punkten vom Manteltarifvertrag ab, und es gebe immer noch Klagen, bei denen es um Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall gehe. Deutschland-Chef Bork hingegen sieht das anders. Er sagte der "Bild", dass "wir diese Themen sofort ansprechen, wenn wir von solchen Fällen hören."

Fakt ist: Der Ruf der US-Schnellrestaurantkette ist angeschlagen, zumindest in Deutschland. Und das alles wegen dem ehemaligen Franchisenehmer Ergün Yildiz und seine Firma Yi-Ko Holding. Zeitweise war Yildiz Geschäftsführer von circa 90 Burger-King-Filialen. Die RTL-Reporter waren in einzelnen Restaurants mit versteckter Kamera im Einsatz. Als Mitarbeiter bekamen sie einen Stundenlohn von nur 7,71 Euro brutto. Auch wenn das Unternehmen als Franchise-Geber nur indirekt in der Verantwortung steht, gilt dies für die öffentliche Wahrnehmung nicht. Die Öffentlichkeit assoziiert die Missstände mit Burger King, nicht mit Franchise-Nehmer Yildiz.

Tag der offenen Küche

Burger King reagiert darauf und bemüht sich in der Öffentlichkeit um mehr Offenheit und Transparenz. Teil einer neuen Image-Kampagne ist unter anderem ein "Tag der offenen Küche". Der Fastfood-Gigant macht dabei die Arbeitsbereiche von 250 Fast-Food-Restaurants für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Laut Pressetext können sich Gäste "ein Bild von der Arbeit hinter dem Counter und in der Küche machen sowie spannende Einblicke in die Arbeit des Fachmanns/der Fachfrau für Systemgastronomie erhalten".

19. August 2014