Restaurant-Kette Vapiano geht an die Börse

Foto: © Vapiano, Georg Bodenstein
Foto: © Vapiano, Georg Bodenstein

Vapiano möchte noch in diesem Jahr an die Börse gehen. Mit dem dadurch erzielten Gewinn plant die Restaurant-Kette noch weitere Filialen zu eröffnen und international durchzustarten.

15 Jahre nach der Gründung plant die für italienische Nudel- und Pizzagerichte bekannte Restaurant-Kette Vapiano an die Börse zu gehen. Vapiano möchte mit dem Gewinn weitere Filialen eröffnen und vor allem internationale Erfolge feiern. Wie das Unternehmen am heutigen Mittwoch erklärte, soll die Notierung voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen. Weiter heißt es in der Erklärung, dass neue Aktien im Volumen von 85 Millionen Euro ausgegeben werden sollen. Darüber hinaus wollen sich die Alteigentümer von Anteilen in bislang nicht genannter Höhe trennen.

Die geplante Notierung im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) eröffnet dem Unternehmen die Möglichkeit, später auch in einen Index der Dax-Familie aufgenommen zu werden. Die 2002 in Hamburg gegründete Kette betreibt 185 Restaurants in über 30 Ländern und machte zuletzt einen Umsatz von rund 249 Millionen Euro bei einem bereinigten Betriebsgewinn von 28,6 Millionen. Bis Ende 2020 soll die Zahl der Restaurants auf 330 erhöht werden. In Anbetracht der Tatsache, dass sich der Umsatz in den letzten drei Geschäftsjahren jeweils um rund 28 Prozent steigerte, scheint ein solcher Plan realistisch. „Wir sind davon überzeugt, dass der Zugang zum Kapitalmarkt der richtige Schritt ist, um unsere Wachstumspläne zu unterstützen“, so Unternehmenschef Jochen Halfmann.

Börsenwert von rund 600 Millionen Euro

Foto: © Vapiano
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Nach Schätzungen einiger Finanzexperten dürfte sich das Emissionsvolumen auf rund 200 Millionen Euro belaufen, der gesamte Börsenwert des Unternehmens auf circa 600 Millionen Euro. Neben dem Ausbau der Filialen möchte Vapiano in das Liefergeschäft investieren und ein Gesellschafterdarlehen von zehn Millionen Euro zurückzahlen. Beim Börsengang wird das Unternehmen von den Banken Barclays, Berenberg, Jefferies und Unicredit begleitet, Lazard ist als Finanzberater tätig.

Der größte Eigentümer Vapianos ist seit 2011 mit 44 Prozent Anteilen die Vermögensverwaltung Mayfair, die von den früheren Tchibo-Mitgesellschaftern Günter und Daniela Herz betrieben wird. Firmengründer Gregor Gerlach gehören laut Vapiano noch 30 Prozent, dem Wella-Erben Hans-Joachim Sander 25 Prozent. Das Management selber hält weniger als ein Prozent. „In den vergangenen 15 Jahren ist Vapiano sehr erfolgreich als privates Unternehmen gewachsen. Heute sind wir in einer einzigartigen Position, um vom prognostizierten Wachstum im Fast-Casual-Dining-Segment zu profitieren. In den kommenden Jahren wollen wir unser Wachstum und unsere Profitabilität durch fokussierte internationale Expansion sowie Konzept- und Produktinnovationen weiter vorantreiben“, so Halfmann. Neben Vapiano planen auch der Lebensmittel-Lieferdienst Hellofresh und der Essens-Lieferdienst Delivery Hero noch in diesem Jahr einen Börsengang.

31. Mai 2017