Harald Wohlfahrt für sein Lebenswerk ausgezeichnet

Harald Wohlfahrt. Foto: Hotel Traube Tonbach
Harald Wohlfahrt. Foto: Hotel Traube Tonbach

Der 60-jährige Sternekoch Harald Wohlfahrt ist auf dem Feinschmeckerfestival „eat! Berlin“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Laudator war Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann.

Zehn Tage lang fand das Gourmetfestival „eat! Berlin“ in der deutschen Hauptstadt-Metropole statt. Im Rahmen des abschließenden „Balls der Gastronomie“ wurde der 60-jährige Sternekoch Harald Wohlfahrt für sein Lebenswerk geehrt. Laudator war kein Geringerer als Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann. Auch Witzigmann war voll des Lobes für Harald Wohlfahrt, der die Gastronomie revolutionierte wie kein anderer. Seit 2005 wird der Küchenchef des Restaurants Schwarzwaldstube im Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn beim „Gault&Millau“ mit 19,5 von 20 möglichen Punkten gelistet. Auch der „Guide Michelin“ hält für Wohlfahrt nur die höchsten Auszeichnungen parat: In den Ausgaben von 1993 bis 2016 wurde die Schwarzwaldstube 24-mal mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet - Rekord.

350 Gäste fanden sich im Ballsaal des Ellington Hotels der Hauptstadt ein, um einen grandiosen Abend zu verbringen. Edle Speisen und Getränke begleiteten die Preisverleihung auf höchstem kulinarischen Niveau. Geehrt wurde unter anderem der beste Nachwuchskoch. Die Auszeichnung des Siegfried-Rockendorf-Preises ging an Yoshida Takeshi vom Restaurant Fischers Fritz. Die Auszeichnung für den „Förderer der Genusskultur“ staubte Guide Wegner, Abteilungsleiter des GründerCenter Berlin, ab. Nach der Laudatio von Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann, der in einer rührenden Rede Harald Wohlfahrt den Preis für sein Lebenswerk überreichte, wurde ein Vier-Gänge-Menü serviert. Zubereitet wurden die Speisen von Philipp Liebisch (Restaurant Juwel), Florian Glauert (Duke), Markus Herbicht (Schmelzwerk) sowie Franz Raneburger (Edelweiß-Catering) und Guido Fuhrmann (Werkstatt der Süße). Die Weine kuratierte und moderierte Peter Frühsammer (Frühsammers).

Ein Kombidämpfer sorgte für die größte Überraschung

Überraschend wurde es, als Guido Wegner den Preis „Förderer der Gennuskultur“ entgegennahm. Der Abteilungsleiter des GründerCenters Berlin schien sichtlich erfreut über die Auszeichnung. Er hatte bereits renommierte Köche wie Daniel Achilles (reinstoff), Tim Raue (Restaurant Tim Raue) und Billy Wagner (Nobelhart & Schmutzig) finanziell unterstützt. Moderator Volker Wieprecht fragte Wegner, was man als Berliner Koch denn tun müsse, um sein Wohlwollen zu bekommen. „Ach“, sagte Wegner, „was Neues machen ist schon mal nicht schlecht.“

Noch bevor die Gäste das aufgetischte Vier-Gänge-Menü genießen konnten, gab es im Foyer einige kulinarische Highlights. Darunter Attilus Kaviar, frische Austern von Selgros und Spezialitäten der Spitzenköche Eberhard Lange und Marco Giedow. Zwar genoss auch Klaus-Dieter-Hoppe die Speisen des Abends, doch sollte ihm eines noch viel mehr gefallen: Ein Kombidämpfer. Ein Kombidämper? Ja, Sie haben richtig gelesen. Der Koch der Kältehilfe der Berliner Stadtmission hatte den Veranstaltern erzählt, wie schwer es sei, großzügige Spenden zu verarbeiten. Zum Beispiel müsse er 400 Hähnchenkeulen mühevoll in kleinen Portionen braten. Die Kältehilfe hilft den Obdachlosen in der Hauptstadt vom 1. November eines jeden Jahres bis zum darauffolgenden 31. März mit warmen Speisen. Die Übergabe des Kombidämpfers, der direkt an die Berliner Stadtmission geliefert wird, war sehr emotional. Unter anderem beteiligten sich die Gasag, die Berliner Stadtreinigung (BSR) und Max Setrak vom Restaurant Jolesch.

Ein Gourmetfestival, welches viele hochkarätige Gäste zu verzeichnen hatte: Nils Henkel war vor Ort und Eberhard Lange ludt regionale Produzenten in sein Restaurant Hugos. Daniel Achilles vom Restaurant Reinstoff veranstalte einen regionalen Abend unter dem Motto „Kulinarisches Sachsen“. Das genussvolle Kino organisierte Hendrik Otto (Lorenz Adlon Esszimmer) und auch die „Berliner Käsetage“ waren ein voller Erfolg.

Das Feinschmeckerfestival „eat! Berlin“ fand bereits zum fünften Mal statt. Während die erste Ausgabe im Oktober 2011 nur eine Woche lang ausgetragen wurde, dauerte das diesjährige Festival zehn Tage an. Weitere Informationen gibt es unter www.eat-berlin-festival.de.

08. März 2016