„Rosins Restaurants“ in der Bürgerstube Lambrecht in der Pfalz

Schafft es Starkoch Frank Rosin (l.) , die "Bürgerstube Lambrecht" von Sybille (M.) und Orhan (2.v.l.) wieder auf Spur zu bringen? Foto: © kabel eins
Schafft es Starkoch Frank Rosin (l.) , die "Bürgerstube Lambrecht" von Sybille (M.) und Orhan (2.v.l.) wieder auf Spur zu bringen? Foto: © kabel eins

Die Pfalz wird von vielen als die „Toskana Deutschlands“ bezeichnet. Dort in Lambrecht betreiben der 44-jährige Orhan Kocsoy und die 39-jährige Sybille Kuhn seit März 2015 die „Bürgerstube Lambrecht“ und das angeschlossene Gemeindehaus. Und eigentlich können die beiden Junggastronomen nicht meckern. Denn das Restaurant läuft, ist stets gut besucht und kann auf kompetente Mitarbeiter bauen. Jedoch stimmen trotz dieser guten Ausgangssituation die Zahlen nicht, es droht die finanzielle Schieflage. Ob „Rose“ diese abwenden kann, wird sich am Dienstag, den 30. Januar 2018 um 20:15 Uhr auf Kabel 1 zeigen.

Die Produktionsfirma des Formats, Redseven, und mit ihr natürlich auch Frank Rosin und Team drehte Mitte Oktober in der „Bürgerstube Lambrecht“.

Die Ausgangssituation in der „Bürgerstube Lambrecht“

Ein Sternekoch auf Spurensuche: Frank Rosin (M.) räumt auf in der "Bürgerstube Lambrecht" in der Pfalz, doch er hat nur einige Tage Zeit, das Restaurant wieder auf Vordermann zu bringen. Foto: © kabel eins
Ein Sternekoch auf Spurensuche: Frank Rosin (M.) räumt auf in der "Bürgerstube Lambrecht" in der Pfalz, doch er hat nur einige Tage Zeit, das Restaurant wieder auf Vordermann zu bringen. Foto: © kabel eins

Orhan Kocsoy und Sybille Kuhn haben die „Bürgerstube Lambrecht“ vor rund drei Jahren übernommen und ahnten damals noch nicht, dass sie Probleme bekommen würden, den Betrieb über Wasser zu halten. Denn das Restaurant ist bekannt, wird in Nah und Fern gelobt und ist so gut besucht, dass Besucher in der Regel bereits einige Tage im Voraus einen Tisch reservieren müssen. Dazu tragen neben kompetenten Mitarbeitern eine ausgewogene Speisekarte, ein Gespür für gutes Essen und treue Stammgäste bei.

Das Problem ist der viele Platz durch die vier Kegelbahnen und das zugehörige Gemeinschaftshaus, dessen Säle dauerhafte Kosten verursachen, jedoch nur selten belegt sind. Das Restaurant wirft nicht genug Geld ab, um auch diese Zusatzkosten dauerhaft decken zu können. Zudem haben beide Betreiber zwar zuvor im Service gearbeitet, jedoch keinerlei Erfahrung in der Leitung eines Gastronomiebetriebs.

Rosin kritisiert mangelnde Kompetenz

In der "Bürgerstube Lambrecht" findet der Sternekoch ein gut laufendes Lokal und kompetente Mitarbeiter vor. Doch wie kann es dann sein, dass das riesige Objekt dennoch keinen entsprechenden Gewinn für die Chefs abwirft? Foto: © kabel eins
In der "Bürgerstube Lambrecht" findet der Sternekoch ein gut laufendes Lokal und kompetente Mitarbeiter vor. Doch wie kann es dann sein, dass das riesige Objekt dennoch keinen entsprechenden Gewinn für die Chefs abwirft? Foto: © kabel eins

„Rose“ sieht bei seinem Besuch zunächst kein wirkliches Problem, sieht jedoch nichtsdestotrotz deutlichen Handlungsbedarf. Insbesondere kritisiert er die mangelnde Kompetenz und das fehlende Konzept und Selbstbewusstsein des Betreiberpaares und beklagt, dass sich viele Menschen in der Gastronomie selbstständig machten, ohne den Beruf gelernt zu haben oder auch nur die ein oder andere Fortbildung zu besuchen. Dabei sei Gastronomie doch nicht nur Beruf, sondern Berufung. Die Gastronomen seien in vielen Formen gefordert u. a. auch immer mehr im Marketing und den sozialen Medien. Dem Küchenchef Manuel Koch riet „Rose“ noch regionaler und saisonaler, aber mit internationalem Anstrich zu kochen, was dieser sofort in Form eines verfeinerten Mini-Saumagens mit Blutwurstravioli umsetzte.

Frank Rosin und sein Team waren insgesamt zehn Tage lang in der Bürgerstube zu Gange, überlegten, beratschlagten, gaben Anstöße und führten gestalterische Veränderungen durch, um den 70er-Jahre-Charme – so Rosin – aus den Räumlichkeiten zu vertreiben. So erhielten die Wände frische Farben, die behutsam um traditionelle Malerei mit Bezug zu den Wahrzeichen der Stadt Lambrecht angelegt wurden. Zudem gab es neue Polster auf Stühlen und Bänken. Den Hauptfokus seiner Bemühungen legte „Rose“ jedoch auf das Gemeinschaftshaus mit seinen drei Sälen, das insgesamt Platz für 580 Personen bietet. Dafür sollten sich die Betreiber Veranstaltungen und Events überlegen. Den Anfang machte ein Indoor-Bürgerstubenmarkt für Kunsthandwerk und normale Flohmarktartikel. Weitere genannte Möglichkeiten wären zum Beispiel ein Musikfestival oder Kulturveranstaltungen.

Das Restaurant sei für Lohn und Brot, das Gemeinschaftshaus sei für den Speck, so der Sternekoch.

Mehr zeitliches Engagement notwendig

Orhan Kocsoy und Sybille Kuhn äußerten sich ob der Tipps von Frank Rosin einsichtig und gaben an, dass „Rose“ ihnen weitergeholfen hatte. Jedoch seien sie skeptisch, ob sie in der Lage seien, die notwendige Zeit für die Belebung des Gemeinschaftshauses aufbringen zu können. Frank Rosin und sein Team werden den Betreiber wie gewohnt dabei ein ganzes Jahr betreuend zur Seite stehen.

24. Januar 2018